Der Ysyk Köl (Warmer See) liegt im Nordosten Kirgisiens in über 1600 m Höhe, ist bis zu 700 m tief und über 6000 qkm groß. Er ist unser nächstes Ziel.
Zuerst ging es am Dienstag von Bishkek aus über eine sehr gut ausgebaute 4-spurige Straße, wir konnten mal wieder 75 km/h fahren. Die ersten 110 km führte die Straße direkt an der Grenze zu Kasachstan entlang, auch hier war wieder der Unterschied zu den Ländern erkennbar. Während es in Kirgisien grünt und blüht, weil das Land bewässert wird, war es auf der anderen Seite des Grenzzaunes nur braun und trocken.
Hier ein paar Bilder der Anfahrt zum See.
Endlich sahen wir den See und fanden einen Schlafplatz direkt am Ufer. Leider hatten die Mücken uns auch entdeckt, so dass wir nicht mehr lange draußen bleiben konnten.
Am nächsten Morgen zockelten wir weiter und nach nur 38 km gab es den nächsten schönen Platz.
Hier unsere beiden Stellplätze (ich zeige die Bilder eigentlich nur, damit ihr wisst, wir schwer uns das Reisen fällt und ihr nicht auf die Idee kommt, das evtl. nach zu machen.
Am Donnerstag tauchte vor uns ein altes Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen auf. Es stellte sich heraus, dass die vier jungen Leute auf dem Weg Richtung Bangkok sind und bis dorthin eine Fernsehreportage erstellen wollten. Auch wir wurden um ein Interview gebeten. Mal sehen, vielleicht kann man uns ja auch mal auf dem Sender Phönix bewundern – man wollte uns informieren, wann die Sendung laufen soll.
Wir durchquerten den Ort Cholpon-Ata, hier ist schon einiges touristisch erschlossen worden. Während allgemein der Besucherstrom um den See abgeebbt ist (die Saison ist vorbei, denn die Schulzeit hat am 1.9. wieder begonnen), trifft man hier noch diverse Russen an.
Die Straße wird zum großen Teil von wunderschönen Alleen gesäumt. Auch sonst gibt es wieder einiges zu sehen:
Gegen Abend fanden wir einen wunderschönen und idyllischen Stellplatz an einer Nebenbucht des Ysyk Köl. Es war hier so schön, dass wir kurzentschlossen noch eine Nacht bleiben wollten.
Ab der Dunkelheit kamen drei Gewitter herunter, so dass wir auch dieses Mal abends nicht lange draußen sitzen konnten.
Auf dem letzten Bild könnt ihr sehen, wie es aussah, als wir beim Frühstück aus dem Fenster schauten.
Am späten Mittag kamen allerdings zwei Kirgisen vorbei, die uns eindringlich warnten. Sie zeigten immer Richtung des Nachbardorfes und versuchten zu erklären, Betrunkene würden uns die Reifen zerstechen und unser Auto abfackeln. Wir konnten es ihnen nicht glauben, doch irgendwie empfahl uns unser Bauchgefühl, nichts Unnötiges zu riskieren und wir fuhren weiter. Wir sind immer noch davon überzeugt, dass die Beiden sich nur einen Spaß gemacht haben und finden es im nachhinein schade, nicht noch eine Nacht länger geblieben zu sein. Aber sicher ist sicher!
Wir starteten also wieder am Nachmittag, um den See weiter zu umrunden und..... das Land begeistert uns immer mehr. Die schneebedeckten Berge rundum im Hintergrund und immer Abwechslung in der Landschaft. Die Bilder sprechen für sich:
Am Samstag suchten wir einen Schlafplatz auf der Südwestseite, doch wir kamen nirgends mehr richtig an das Ufer heran. Hinzu kam, dass den ganzen Tag ein starker Westwind aufkam, das Wasser wurde immer unruhiger, Schaumkronen standen auf den Wellen. Kurzentschlossen fuhren wir wieder auf den ersten Stellplatz vom Dienstag, denn da wussten wir ja, was wir finden würden. Und wegen des Windes würden wohl die Mücken auch weg bleiben.
Kurz vor dem Ufer, hinter Büschen geschützt, stand ein Pickup mit Schweizer Kennzeichen, dabei ein Motorrad der Marke Royal Enfieldt. Die Beiden, Roger und Silvi, kommen aus Basel, hatten den Weg schon hinter sich, den wir noch fahren wollen und sind auf dem Weg weiter Richtung China und Thailand, sie fährt überwiegend das Auto, er das Motorrad, für das aber auch ein Heckträger am Auto vorhanden ist.
Sie sehen Ihre Reise unter dem gleichen Aspekt wir wir unsere: Das Einzige, das uns unter zeitlichen 'Druck' setzt, sind die Daten der einzelnen Visa. Ansonsten gehen sie ebenso alles sehr ruhig an.
Da es aufgrund des stürmischen Windes kalt geworden waren, kamen sie abends zu uns ins Auto und bis 01:00 Uhr nachts hatten wir eine sehr anregende Unterhaltung über unsere Reisen verbracht.
Es war auch ganz angenehm, nicht am Ufer, sondern hinter den Büschen gestanden zu haben. Das Wasser war sehr aufgewühlt und direkt am Ufer war der Wind wesentlich unangenehmer als im
Windschatten. Im Laufe der Nacht beruhigte sich das Wetter wieder
Kommentar schreiben
Gitta Wiegers (Sonntag, 06 September 2015 12:56)
Hallo Ihr beiden,
möchte mal wieder meinen Senf dazugeben.
Die Bilder sprechen wirklich für sich. Einfach superschöne Fotos von einer eben
solchen Landschaft.
Weiterhin viel Glück und schöne Erlebnisse
Gitta
RalfW (Dienstag, 08 September 2015 02:41)
Immr noch super zu lesen Eure Berichte. Viel Spaß und weiterhin gute Fahrt! Hier wird es langsam herbstlich. Gruss, RalfW
Albi (Sonntag, 13 September 2015 18:06)
Hallo ihr drei,
bin auf der Suche nach einer Wäscherei in Almaty auf eure Website gestolpert. Welch tolle Reise! Werde in den nächsten Wochen Ausschau halten, ob ich den gelben Laster irgendwo erspähe, fürchte aber, ihr seid uns einige Tage voraus.
Herzliche Grüße unbekannterweise,
Albi
Peter (Montag, 14 September 2015 07:59)
Albi, wenn ihr jetzt in Almaty seid, hängt ihr gut 3 Wochen hinter uns. Und falls ihr noch die gleiche Strecke wie wir vorhaben solltet, besteht durchaus die Möglichkeit, daß ihr uns einholt. Nur ein Beispiel: die 3 einzelnen Pärchen, die wir um und bei Moskau getroffen haben, sind alle schon wieder in der Heimat. Nur wir sind so langsam, dass wir noch in Kirgistan hängen - aber nur noch ein paar Tage, da wir ab 18.09. nach Tadschikistan einreisen können und dann den Pamir in Angriff nehmen.
Viele Grüße
Brigitte und Peter mit Oskar