Zwei Tage standen wir auf einem kleinen Campground, direkt vor dem Death Valley Nationalpark, denn es gab immer wieder Dinge, die am einfachsten auf einem Campground mit Waschmaschine gemacht werden konnten. Dann ging es endlich los. Die Farben der Berge wieder anders als zuletzt gesehen:
Der Death-Valley-Nationalpark (Tal des Todes) liegt in der Mojave-Wüste und ist der trockenste Nationalpark in den USA. Er liegt südöstlich der Sierra Nevada, zum größten Teil auf dem Gebiet Kaliforniens und zu einem kleineren Teil in Nevada. Die Region ist ein Hitzepol. Im Sommer wurden bereits Temperaturen bis zu 57 Grad gemessen, doch zu dieser Jahreszeit war es mit ca. 25 Grad am Tage erheblich angenehmer.
Wir erlebten wir aufgrund starker Winde einen kleinern Sandstum - sofern man von einem Sandsturm reden kann. Zumindest trieb der Wind den Sand über die Straßen.
Als nächstes stand das Badwater Basin, dem tiefsten Punkt Amerikas, auf dem Programm.. Auf dem Weg dorthin änderte sich das Landschaftsbild wieder einmal.
Das Badwater Basin ist eine Senke im Death Valley in Kalifornien und der tiefste Punkt Nord- amerikas mit einer Höhe von 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel. Badwater ist ein Überbleibsel des vorzeitlichen Sees Lake Manly.
In der Senke gibt es ein quellengespeistes Becken neben der Straße; das umgebende Salz macht das Wasser ungenießbar – daher stammt der Name Badwater. Im Becken leben Tiere und Pflanzen, wie z. B. Queller, Wasserinsekten und die Badwater-Schnecke. In der Umgebung des Beckens, die nicht ständig von Wasser bedeckt ist, bildet die Kruste des Bodens sechseckige Strukturen aus. Auch wir wanderten bei angenehmer Wärme mit mittlerweile leichtem Wind.
Von der Straße gen Westen machten wir noch einen kleinen Abstecher zur Natural Bridge
Nicht weit entfernt ein weiterer Abstecher auf den Artists-Palette-Rundweg - teilweise wieder ganz neue Farben:
Am Furnace Creek: Ein Hotel in der Wüste - nicht weit weg ein Golfplatz. OK, das Hotel können wir ja noch verstehen, immerhin wollen auch Besucher ohne Wohnmobil das Death Valley besuchen. Aber ob der Golfplatz in einer Wüste sein muß?
Es wurde Nachmittg, wir hatten keine besondere Lust zum Fahren und steuerten kurz entschlossen den günstigen Stovepipe Wells CG an, Allerdings genossen wir nicht nur den Blick auf die Sanddünen in der Wüste, sondern abends bei einem Snack auch das frisch gezapfte Bier im nahegelegenen Restaurant.
Auf dem weiteren Weg durch das Death Valley stoppten wir zur Mittagsrast am Father Crowley Vista Point. Da wir allerdings nicht auf dem Parkplatz stehen wollten, fuhren wir auf eine Aussichtsplattform mit herrlichem Blick auf das Panamint-Tal. Was für eine Überraschung: Während meines Spazierganges mit Oskar sah ich einen Landrover über den Parkplatz zur Plattform kommen: Bernd und Claudia, die wir schon in Neufundland trafen, kamen mir entgegen. Dieses Mal hatten sie ihren Hund Tuco dabei, gerettet aus einem Tierheim in Labrador. Da war natürlich ein großes Begrüßungshallo angesagt und wir entschlossen uns kurzerhand, hier über Nacht zu bleiben.
Es gab aber noch eine weitere Überraschung für uns: Wir befanden uns direkt neben dem Rainbow Canyon (3. Bild) und am Canyonrand saßen einige Männer mit Fotoapparaten. Einer erzählte mir, was hier passieren würde und dann sah ich ihn schon: Ein Kampfflugzeug auf Trainingsflug schoß durch den engen Canyon, flog weiter über das Tal, drehte sich dabei einmal komplett um seine Achse - ein toller Anblick. Insgesamt 4 mal konnten wir das Spektakel geniessen, wobei der Flieger einmal mit der Unterseite zu uns zeigend über den Berg angeflogen kam. Die Kampfjets waren so schnell, dass wir sie erst hörten, als sie direkt neben uns waren. So konnten wir sie nur bedingt aufs Foto bannen.
Abends kam noch ein junges deutsches Pärchen mit einem Mietmobil zu uns und gemeinsam genossen wir zu sechst bei viel 'Reisegequatsche' an einem Lagerfeuer den doch mittlerweile recht kühlen Abend.
Die wandernde Felsen sind ein Phänomen auf der Racetrack Playa im Death-Valley-National- park. Auf einem ausgetrockneten See im Nordwesten wandern bis zu 350 kg schwere Felsbrocken sporadisch über die fast vollkommen flache Ebene und hinterlassen dabei Spuren in der Geländeoberfläche. Die Bewegungen, die erst 2014 von Menschen direkt beobachtet werden konnten, finden meist im Winter statt. Am häufigsten sind Bewegungen mit einer Tendenz von Süden nach Norden und Nordwesten. Die Rillen sind zwischen wenigen Zentimetern und etwa 1000 Metern lang, teilweise schnurgerade, teilweise vielfach gewunden. Nach spätestens einigen Jahren verschwinden die Rillen durch Erosion wieder, was die Verfolgung des Gleitens der Steine über längere Zeiträume erschwert.
Dies war unser nächstes Ziel und so machten wir uns am Vormittag auf den Weg dorthin.
Nach wenigen Kilometern kamen wir auf eine Schotterstrecke, das Grün überraschte uns schon, hatten wir mit sochen Büschen nicht in der Wüste gerechnet. Die Bergkämme wurden vom Smoke, der von den neuesten Großfeuern nah Los Angeles stammte, verdeckt.
Die Schotterpiste wurde immer schlechter und langsam rumpelten wir zum Pass, den wir auf dem Weg zum Racetrack queren mussten. Doch dann wurde es zu eng für unser Auto, wir wollten nichts riskieren und so musste ich am Abhang gute 600 m rückwärts die kleine Serpentine wieder zurück. Befahrbar war der Pass, es kamen uns Motorräder entgegen und auch ein kleiner Geländewagen 'verschwand' in der Höhe. Doch wir wollten das lieber nicht riskieren, die 600 m waren aufgrund ausgespülter und weggebrochener Kanten anstrengend genug.
Die Nacht verbrachten wir noch in der Wüste, am späten Vormittag kamen wir noch einmal am Father Crowley Vista Point an. Hier trafen in den nächsten Minuten ca. 30 Corvettes ein, die sich auf einer gemeinsamen Ausfahrt befanden.
Ich glaube, ich brauche kaum erwähnen, dass mehr Zuschauer um unser Auto standen als um die Corvettes. Aber eine Corvette kann jederzeit in den USA besichtigt werden, ein Mobil wie unseres ist eher ein Exote - nicht nur für die Nordamerikaner.
In Pahrump: Der Name ist Programm
Lange waren wir am Überlegen, ob wir uns Las Vegas doch noch einmal antun würden. Da unsere weitere Tour Richtung Oro Valley allerdings direkt an der Stadt vorbei führte und wir so langsam auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit waren, entschieden wir, den im IOverlander gefundenen Parkplatz unweit vom Stripe aufzusuchen und erst noch im Hellen gemütlich mit Oskar, abends ohne ihn, die Stadt auf uns wirken zu lassen.
Wir besuchten auch ein Casino, aber unser Glück herausfordern wollten wir doch nicht, dafür liessen wir das Geld lieber im nahegelegenen Yard-House, wo wir bei einem Yard Bier den Abend ausklingen liessen.
Den Death-Valley-Nationalpark werden wir evtl. im Frühjahr während der Blütezeit noch einmal besuchen.
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Niels Hanßen (Donnerstag, 29 November 2018 23:09)
Eure Beschreibungen sind sehr einladend. Diesen Teil Eurer Reise kenne ich auch! Es war 1986, als wir einen IBM-Assignee in San Jose besuchten.
Christel und Heinz aus Buxtehude (Freitag, 07 Dezember 2018 19:03)
Hallo ihr Lieben, es ist faszinierend zu sehen, wie abwechslungsreich sich eure Tour gestaltet. Besonders der Blick auf die Sanddünen, läst nicht unbedingt erahnen, wo ihr euch befindet! Alles in allem tolle Aufnahmen! Weiter gute Reise und bleibt gesund! LG
Iris & Maik (Donnerstag, 13 Dezember 2018 00:57)
Hallo Ihr Drei, wieder wunderschöne Bilder, man kann sich gar nicht sattsehen! Immer wieder freue ich mich wenn ich Hunde mit eigenem Campingstuhl sehe! ;-)
Viele Grüße, die Sternwanderer
Thomas (Freitag, 04 Oktober 2019 23:35)
Hallo, danke für den tollen Bericht mit dem Hinweis auf den Rainbow Canyon und dem dazugehörigen Aussichtspunkt. Danach hatte ich gesucht. Tolle Anregungen für unsere bevorstehende Reise.
Viele Grüße
Thomas