Alaska-Highway

Der Grenzübergang auf der Kanadischen Seite ging relativ unspektakulär über die Bühne, die Frage nach Alkoholika wurde von mir wahrheitsgemäß mit ‚nur noch die Reste‘ beantwortet. Wie groß die Reste waren, fragte der Zöllner zum Glück nicht. Allerdings schien er noch nie einen europäischen Langzeit-Reisenden abgefertigt zu haben, denn irgendwie konnte er nicht verstehen, dass wir schon über ein Jahr unterwegs waren und, was noch schlimmer war, noch kein Rückflugticket vorweisen konnten. Ebenso konnte er nicht begreifen, dass man über ein Jahr in solch einem kleinen Auto wohnen könne. Aber er gab uns dann doch einen Stempel in den Pass, mit dem wir uns wieder bis zu 180 Tage in Kanada aufhalten dürfen

Der Highway führte uns über Brücken und einem schönen Blick auf die Rocky Mountains nach Vancouver.

Wir fanden den Platz in West-Vancouver wieder, auf dem wir bereits im letzten Jahr auf dem Weg nach Vancouver Island standen. Dieses Mal entdeckten wir unweit unseres Platzes diesen Oldtimer, einem Wippet, BJ 1929 – und vertieften das Gespräch über das Auto mit dem Besitzer.

Gut sichtbar vom Schlafplatz die Lions-Gate-Brigde, eine Hängebrücke, die eine Engstelle des Fjords Burrard Inlet überbrückt und Vancouver mit North Vancouver mit West Vancouver verbindet. 

Die Bilder der Brücke einschl. aufgehendem Vollmond.

Es war Montag und Victoria-Day, ein Nationalfeiertag in Kanada. Wir erreichten gegen Mittag in der Nähe von Squamish  das Zuhause von Peter und Almuth, einem deutschen Paar, das vor 32 Jahren nach Kanada auswanderte. Über unser Allradler-Forum hatte ich die Adresse bekommen. Zum einen erwarteten wir ein Paket aus Deutschland (unser Kocher hat mittlerweile komplett den Geist aufgegeben) und noch ein paar Service-Teile für den MAN. Des weiteren benötigte der MAN noch einen Ölwechsel und eine Durchsicht, ein paar weitere Kleinigkeiten mussten nach über 45.000 km wieder in Ordnung gebracht werden, so ein Wechsel eines Gummipuffers an einer Blattfeder. Peter, der u.a. auch einen Allrad-Oldtimer aus Deutschland hat, bot mir seine Halle und Werkstatt für die Arbeiten an. Hier könnt ihr aufgebockten Wagen in der Werkstatt sehen, deutlich sichtbar die schon reichlich abgefahrenen Reifen, die am nächsten Tag ebenfalls gegen neue ausgetauscht wurden.

Peter und Almuth haben anscheinend in Kanada ihr Glück gefunden und können ihren Traum leben - diesen Eindruck machten die Beiden zumindest auf uns, ebenso ihre Tochter, die nur unweit auf dem sehr großen Grundstück im Regenwald ihr kleines Tini-Haus bewohnt.

Ein kleiner Eindruck von Peters und Almuths Leben, mit denen wir insgesamt 5 Abende in sehr angenehmen Gesprächen verbringen durften.

Natürlich interessierte uns auch das Tini-Haus, in D wird ja des öfteren darüber geschrieben, hier konnten wir eines besichtigten. Und wir fragten uns: Benötigt man unbedingt mehr?

Nicht zu vergessen das ‚wilde Leben‘ in diesem Regenwald:

Doch dann hieß es Abschied nehmen, die letzten Tage waren nur von Regen geprägt, so dass der von Peter angebotene Rundflug mit seiner kleinen Chessna ausfiel – evtl. holen wir den bei der Rückkehr aus Alaska noch nach.

Wir bekamen noch ein paar Tipps von Peter für die nächsten Kilometer, so empfahl er uns einen Besuch der beiden nächsten Wasserfälle, den Brandywine Falls und den Nairn Falls

Am Vormittag waren wir bei leichtem Regen gestartet, die Besichtigung der Wasserfälle fand zum Glück bei Trockenheit statt. Doch danach ging der Regen irgendwann wieder los und aufgrund Befolgung des nächsten Tipps, einen Offroad-Abstecher am Anderson Lake vorbei, mussten wir über eine nasse Piste weiter. Doch zum Glück war die Piste nicht von tiefem Schlamm geprägt und mit den neuen Reifen war es kein Problem.

Den Schlafplatz fanden wir weit oben in den Bergen, wir wussten, dass unten der See war, aber konnten ihn aufgrund der Wolken kaum sehen. Am nächsten Morgen, als die Sonne langsam die Wolken vertrieb, lag er vor uns, in der anderen Richtung schneebedeckte Berge. Leider führten viele Elektoleitungen am Wegesrand entlang (die Piste war eine Service-Road für BC Hydro)  und trübten damit die Aussicht. Trotzdem war es ein lohnender Umweg.

Am nächsten Tag nahmen wir bei trockenem Wetter eine Piste zum Kelly-Lake. Unterwegs überraschten uns an den Weidezaunpfählen kleine Nistkästen, die davor sitzenden Vögel erinnerten uns an Eisvögel. Oder sind es blaue Schwalben? Wir wissen es leider nicht.

Der Kelly-Lake

Während sich auf der einen Seite des Weges die Kanadagänse mit ihren Küken auf dem Weg ins Wasser machten, stand auf der anderen Seite eine kleine Herde Deers, Hirsche.

Der kleine Grand Canyon bei Chasm, überrascht wurden wir von den Bergziegen.

Ein See, sehr idyllisch gelegen, kostenlose Stellplätze mit Firepits. Wir freuten uns, dachten schon an 2 Nächte – aber wir hielten es hier kein 2 Minuten aus. Nach dem vielen Regen war es heute warm, die Sonne schien und die Fenster waren nach einer ca. 14 km langen und staubigen Holperpiste offen. Motor aus …… und schon hatten wir mindestens ein Dutzend Mücken im Fahrerhaus. Sofort traten wir die Flucht an. 

So schlimm hatten wir die Mücken auf dieser Reise noch nicht erlebt, aber am dann gefundenen Stellplatz auf einem Campground an einem anderen See war es auch nicht viel besser. So wurde der Abend überwiegend trotz schönem Wetter im Auto verbracht. 

 

Die Ortschaften in den USA oder Kanada haben manchmal schon komische Namen. Neben dem Ort ‚70 Mile House‘ gibt es auch ‚100 Mile House‘, ‚150 Mile House‘, eine Ranch zwischen den beiden letzten Orten nannte sich ‚103 Mile Ranch‘, ein Restaurant ‚118 Mile Restaurant‘.

Xatsull Heritage Village liegt etwa 30 km nördlich von Williams Lake am Fraser River und gehört zum First Nations Gebiet, hier werden Cultural-Tours und Workshops angeboten. Ralph, ein alter Indianer, war gerade am Rasenmähen bzw. machte im Schatten eine ausgiebige Pause, nachdem er wohl die Hälfte des Areals fertig hatte. Brigitte fragte ihn um Erlaubnis, hier die Nacht verbringen zu dürfen. Sie konnte ihn von 10 auf 5 CAD herunter handeln. Klar, dass er uns über den Tisch zog, wir sahen es aber eher als Spende für ihn an – und am vielen Feuerholz bedienten wir uns für den Abend auch ein bisschen.....

Abends kam noch ein Pärchen an, sie gebürtige Indianerin, er Halbblut mit frühen deutschen und englischen Vorfahren. Sie saßen eine gute halbe Stunde mit am Lagerfeuer, die Gesprächsthemen nahmen kaum ein Ende. So erzählten sie z.B., dass der Trail, der unweit zum Fluss führte, sehr interessant und einen Besuch wert wäre. Doch dann wurde es auch hier mit den Mücken zu viel und sie verabschiedeten sich.

Am nächsten Morgen sahen wir Ralph wieder und er erklärte, dass dieses Areal 1990 von Deutschen aufgebaut wurde

Auf dem weiteren Weg nach Prince George entdeckten wir die ersten Schwarzbären seit langer Zeit. Es handelte sich um Jungtiere, vermutlich im letzten Frühjahr geboren und jetzt ohne Mutter unterwegs. Wenn man mit dem Auto vorbei fuhr, passierte nichts, seelenruhig waren sie weiter am Grasen. Doch das Anhalten kannten sie nicht, ängstlich liefen sie in den nahen Wald.

Stellvertretend für die Jungbären muß dieses Geschwisterpaar als Modell herhalten – sie  traten erst die Flucht an, als unsere Druckluftanlage ein lautes Zischen von sich gab. Auch den ersten Elch nach langer Zeit konnten wir wieder entdecken, es handelte sich um einen jungen Bullen

Am Bijoux Falls wollten wir die nächste Nacht verbringen, dicht am Highway 97. Es war doch etwas laut, doch der Krach der LKW wurde vom Donner der herunterstürzenden Wassermassen übertönt.

Eine neugierige Harley-Fahrerin wollte unbedingt unser Auto von innen besichtigen. Ich kann beruhigen: während der Besichtigungszeit blieb Brigitte zwar draußen, aber die Tür war offen….

Auch der Steller‘s Jay war hier wieder anzutreffen

Auf dem weiteren Weg nach Dawson Creek war der eine oder andere Jung-Schwarzbär am Wegesrand zu entdecken. Es war zwar immer wieder interessant, diese zu beobachten, aber mittlerweile werden es so viele, dass wir nicht mehr jeden ablichteten. Komischerweise handelte es sich ausschliesslich um junge Tiere. Dabei warten wir noch auf Mütter mit ihrem jüngsten Nachwuchs.

Am frühen Nachmittag kamen wir in Dawson Creek an – Treffpunkt mit Cathy und John aus Arizona. Wir hatten die Zwei im letzten Jahr im Banff- und Jasper Nationalpark kennen gelernt, bekamen von Ihnen eine Einladung zum Thingsgivingday Ende November. Damals, also vor gut einem halben Jahr, waren wir locker verblieben, uns auf dem Weg Richtung Alaska zu treffen - und konnten eine Punktlandung hinlegen. Natürlich gab es eine freudige Begrüßung und irgendwann wurde wir eine gemeinsame Cocktailtime eingeläutet.

Abends nach einem gemeinsamen Essen genossen wir trotz kaltem Wind noch die letzten Sonnenstrahlen.

Der Alaska Highway ist eine Straße von Dawson Creek in der kanadischen Provinz British Columbia nach Delta Junction im US-Bundesstaat Alaska. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung war der 2288 km lange Highway eine reine Schotterpiste. Seitdem wurde die Straße immer weiter ausgebaut.

Mit dem Angriff der Japaner im Dezember 1941 auf Pearl Harbor wurde die Verwundbarkeit Alaskas und damit die militärische Bedeutung einer solchen Straße ersichtlich. Der Bau wurde mit einem massiven Einsatz von Menschen und Material vorangetrieben. Über 10.000 Soldaten wurden eingesetzt. Im April 1942 begannen die Arbeiten, ausgehend von den beiden größten Camps in Whitehorse und Fort St. John. Der konkrete Straßenverlauf wurde durch vorhandene Winterstraßen, Wege der Ureinwohner, Flüsse und mitunter durch Vor-Ort Entscheidungen aufgrund lokaler Gegebenheiten festgelegt. Da weite Strecken kartographisch nur unzureichend erschlossen waren, wurden auch Flugzeuge zur Erkundung des geeignetsten Streckenverlaufs eingesetzt. Unter härtesten Bedingungen arbeiteten Militär- und Zivilper-sonen an sieben Tagen in der Woche an der Fertigstellung.

Dawson Creek ist eine Kleinstadt und hat den Beinamen „Mile 0 City“ (Stadt der nullten Meile), da sie den südlichen Abschluss bzw. Anfang des Alaska Highway bildet.

Kurz hinter Dawson Creek gibt es einen Abzweig zum Old Alaska-Highway mit einer historischen Brücke.

Wiederholt hatten wir unterwegs, sei es in Kanada oder USA, geschmückte Weihnachtsbäume stehen sehen – aber noch nie mit einem Stuhl zum Verweilen daneben

Am Bougie-Creek gab es abends ein verabredetes Wiedersehen – erst einmal wurde die Cocktailtime ausgerufen. Am abendlichen Lagerfeuer wurde wieder viel gequatscht - und John sorgte mit seiner Zigarre für das Vertreiben der Mücken!

Abends war es noch relativ warm und wir konnten es kaum glauben, am nächsten Vormittag vom Schneeregen überrascht zu werden. Jetzt war das schöne Wetter erst einmal vorbei, es regnete anschließend den ganzen Tag.

Ein Jungbär auf der Flucht........

Der erste Tag nach Dawson Creek war relativ langweilig, der 2. Tag fing, mit Ausnahme des Schneeregens, auch nicht besser an. Deshalb gab es auch keine weiteren Bilder von dieser Strecke. Doch als wir in die Berge kamen, sah es schon etwas besser aus, sofern sich aufgrund der Wolken noch etwas erkennen ließ. Die Ortschaften bestanden meistens nur aus ganz wenigen Häusern, manchmal mit Tankstellen. 

Die erste Büffelherde seit dem Yellowstone Nationalpark, die Tiere liessen sich in keinster Weise von uns aus der Ruhe bringen.

Auf dem Overflow-Parkplatz des Liard River Hotsprings Provincial Parks standen wir einen weiteren Abend mit Cathy und John zusammen, es war vorerst der letzte gemeinsame Abend. Die beiden haben eine andere Art des Reisens als wir, so dass wir sie einbremsten bzw. wir hätten hetzen müssen, um hinterher zu kommen. Die letzten 3 Tage fuhren wir fast 1000 km, das war uns auf Dauer zu viel. Da es im Moment viel regnete, was es nicht so schlimm, aber es reichte uns mittlerweile.

Ich genoß trotz oder gerade wegen des Regens die Hotsprings, es war eine sehr schön anzusehende Anlage mit einem relativ natürlichen Becken (und nicht mit gemauerten Pools, wie die meisten Hotsprings angelegt sind). Im 33 Grad warmen Wasser ließ es sich gut angehen, während die drei anderen mit Oskar weiter spazierten.

Am nächsten Vormittag musste ich noch einmal ins Wasser, auf dem Weg dorthin standen 2 Elche, wahrscheinlich eine Mutter mit ihrem im letzten Jahr geborenen Kalb. Leider hatte ich in dem Moment keine Kamera dabei..

Ein kleiner Abstecher zu den Smith River Falls, aufgrund des weiter andauernden Regens verzichteten wir auf den Rundkurs zu den Fällen.

Auf der weiteren Strecke sahen wir immer wieder ein paar Bisons, allerdings nicht mehr in größeren Herden. Dafür mitten in einer kleinen Ortschaft.

Dazu ein paar weitere Eindrücke des Alaska-Highway.

Auf einmal kam uns ein großer MAN mit deutschem Kennzeichen entgegen – Mike und Chris aus dem süddeutschen Raum. Natürlich wurde gestoppt, bei einer nahe gelegenen Tankstellen tranken wir gemeinsam einen Kaffee – und ehe wir uns versahen, waren knapp 1,5 Stunden wie im Fluge vergangen.

Ein ausgewachsener Schwarzbär am Straßenrand, der sich auch von unserem Horn nicht ablenken ließ.

Die Grenze nach Yukon, kurz danach erreichten wir Watson Lake. Diese Stadt ist das „Tor zum Yukon River“ am Alaska Highway im Südosten des Territoriums Yukon.

Der Ort ist vor allem durch den Schilderwald Sign Post Forest bekannt, der 1942 von einem heimwehkranken Soldaten begonnen wurde. Heute umfasst er weit über 80.000 Straßen-, Orts- und andere Schilder von Touristen aus der ganzen Welt.

Ein kleiner Fußmarsch auf Bretterbohlen zu den Rancheria Falls.

Am Morley Lake fanden wir den nächsten Schlafplatz, direkt am Wasser. Trotz vereinzelter Regenschauer fanden wir es so schön und überlegten, noch eine weitere Nacht zu bleiben, Doch am nächsten Morgen war es nur bewölkt und kalt, so dass wir uns am späten Mittag doch auf den Weg machten.

Die eiserne Nisutlin Bay Bridge bei Tesslin mit ihren sieben Bögen ist die längste Brücke auf dem Alaska Highway.

Unser Reiseführer empfahl in Johnson‘s Crossing die weltbesten Zimt-Rollen, also legten wir einen Stopp ein, um diese zu probieren. Ich war erstaunt, zu sehen, dass die Rolle erst einmal in der Mikrowelle warm gemacht wurde – und sie schmeckte wirklich sehr gut. Anschließend bummelten wir noch kurz durch den Gastraum, der auch als Verkaufsraum für allerlei Nippes herhalten musste.

Zwischendurch wechselten wieder die Farben der Berge

Ein kleiner Abstecher zum Little Atlin Lake, um dort die Nacht auf einem Parkplatz zu verbringen. Die Straße führte zwar dicht vorbei, aber da es über Nacht so gut wie keinen Verkehr gab, störte es uns überhaupt nicht. Wir genossen die späte Sonne bei einem Lagerfeuer. Mittlerweile sind die Tage sehr lang, noch gegen 23:00 Uhr war die Sonne am Himmer. Was aber das schönste war: wir beobachteten in unmittelbarer Nähe nicht nur einen, nicht nur zwei, nein es waren drei (!) Fischadler – einfach toll anzusehen. Das ganze ging über eine Stunde, in der sie immer wieder angeflogen kamen.

Irgendwann zogen in einiger Entfernung noch zwei Zwergschwäne über den See und auch ein Seeotter ließ sich weit hinten beim Fischefangen blicken.

Oskar genoß das lange Lagerfeuer auf seinem eigenen Stuhl, es war doch angenehmer für ihn als auf der kalten Erde zu sitzen.

Als wir endlich im Bett lagen, ging die Sonne doch noch unter.

Nach Überquerung des Yukon River erreichten wir Whitehorse, die Hauptstadt des Bundesstaates Yukon.

Ein kleiner Nebenweg führte uns zum Miles Canyon, vor rund 8,5 Mio Jahren von Lavaströmen geformt. Ursprünglich als Grand Canyon bekannt wurde er 1883 in Miles Canyon umbenannt, nach Nelson Miles, einem General der US Army.

Whitehorse wurde benannt nach den durch den Bau eines Wasserkraftwerkes ver- schwundenen Stromschnellen (White Horse Rapids) des Yukon Rivers. Deren Kämme sahen aus wie die Mähnen weißer Pferde - dafür steht auch die Pferde-Skulptur.

Wir wollten einen kleinen vorzeitigen Abstecher nach Alaska machen. Erst einmal sollte es über den Klondike Highway nach Skagway gehen, eine 716 km lange Fahrt durch eine schöne Berg- und Seen-Welt über den Whitepass. Wir befuhren damit den Gold Rush Trail, der Route der Klondike-Goldsucher. Unterwegs kamen wir an der Carcross-Wüste vorbei, der kleinsten Wüste der Welt.  Oben auf dem Whitepass der Blick auf Alaska.

Danach ein Grenzübergang in die USA der etwas schlechteren Art. Hier sitzen 2 Zollbeamte, die anscheinend gern die Touristen trietzen. Ganz gezielt durchsuchte ein Zöllner unseren Kühlschrank nach verbotenen Lebensmitteln. Da wir vom letzten Einkauf das Grillfleisch eingefroren und somit keinen Nachweis hatten, dass es aus Kanada oder den USA stammt – es könnte ja von der Afrikanischen Schweinepest befallen sein, so die Erklärung -, wurde es konfisziert. Ebenso das Feuerholz, da es ja Insekten beherbergen könnte. Alles in allem war das für mich eine Schikane, die von zwei anscheinend gefrusteten Grenzbeamten vorgenommen wurde. OK, der Ärger war dann auch schnell wieder vorbei, nutzte ja nichts.

 

Auf dieser Seite soll es eine Menge Weißkopfseealder geben, der ersten beiden begrüßten uns schon auf den Weg zum Klondike Gold Rush National Historical Park, wo wir die Nacht verbringen wollten.

Lt. Aussage des Visitor Centers in Whitehorse fährt täglich um 15:30 Uhr eine Fähre nach Haines, einer weiteren von uns geplanten Anlaufstelle. Wir also rechtzeitig am nächsten Vormittag zum Hafen um zu erfahren: gestern fuhr sie um 15:30 Uhr, heute ist sie schon weg und morgen geht es erst um 18:15 Uhr los. Natürlich waren wir erst eimmal verärgert und überlegten, als wir einen Preis von 130 $ für eine Stunde Überfahrt hörten, darauf zu verzichten. Wir wollten auf dem Haines Highway nach Haines Junction und damit wieder auf den Alaska-Highway. Auf dem Landweg wären das wieder 600 km gewesen, zu denen wir allerdings nicht die meiste Lust hatten, bedeutete das doch für unser Tempo 2 – 3 Tage. So entschieden wir uns doch und fuhren wieder zurück zum letzten (kostenlosen) Stellplatz, nicht ohne den Ausblick zu geniessen.

Skagway ist eine ehemalige Goldgräberstadt und war für die Goldgräber beim großen Klondike-Goldrausch im Jahre 1898 ein wichtiger Stützpunkt und Ausgangspunkt für die Routen über White und Chilkoot Pass. Heute ist der Ort einer der beliebtesten Häfen aller Alaska-Kreuzfahrten, während der Saison gehen weit über 800.000 Passagiere von Bord - dementsprechend voll war die Stadt, denn es lagen gerade 4 Schiffe im Hafen. 

Am nächsten Tag, wir hatten ja reichlich Zeit, besichtigten wir erst einmal Skagway.  Und wie der Zufall es will, trafen wir auch Peter und Marion wieder.

Atemberaubende Ausblicke auf von Gletschern bedeckte Bergwelten, viele Grizzlys und bis zu 20 Weißkopfseeadler auf einem Baum soll man auf dem Haines-Highway sehen können, so unser Reiseführer!

Kaum fanden wir nach Ankunft der Fähre einen Schlafplatz, fing der Regen an, der fast die ganze Nacht und den nächsten Tag anhielt. So war von der Bergwelt aufgrund der tiefhängenden Wolken kaum etwas zu sehen. Bzgl. der Tierwelt war ein Weißkopfseeadler die einzige trübe Ausbeute – das hätten wir uns also schenken können, aber man konnte es im Vorwege ja nicht wissen.

Vom Schlafplatz aus am Quill-River (mittlerweile wieder in Kanada) konnten wir wenigstens gegen Abend noch etwas von der Gletscher-Bergwelt sehen.

Am nächsten Tag gab es nur noch vereinzelte Regenschauer, die Wolken hingen nicht mehr so tief, so dass wir während der Fahrt noch etwas die Bergwelt bewundern konnten. 

Die katholische Kirche 'Our Lady of the Way' in Haines Junction wurde aus Teilen einer halbrunden Wellblech-Armeehütte gebaut und wurde für uns eines der letzten Point of Interest auf dem Weg zur Grenze nach Alaska. Und über das Land erzählt unser nächster Blog.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0