Den Stewart-Cassiar Highway (Highway 37) nahmen wir auf dem Weg in den Süden unter die Räder, eine gute Alternative zum Alaska Highway zwischen Watson Lake und Prince George. Bereits auf den ersten Kilometern war zu sehen, dass es wesentlich interessanter war, diese Strecke zu fahren. Zwar auch hier viel Wald, aber durch und über Berge mit vielen Kurven machte er trotz schlechterem Straßenzustand wesentlich mehr Spaß.
Nicht lange und wir kamen durch ein Gebiet, dass vor einigen Jahren durch einen Waldbrand zustört wurde. Aber die Natur war schon wieder dabei, sich das Land zurück zu holen, neben Laubbäumen kamen auch die Nadelbäume wieder auf – auf den Bildern gut zu erkennen.
Wunderschön schlängelt sich die Strecke meistens durch eine Berg- und Seenlandschaft, nur etwas getrübt duch die hohen Bäume gleich neben der Straße, die einem Fotoshotting so manches Mal wortwörtlich im Wege stehen. Trotzdem haben wir versucht, das eine oder andere abzulichten - und der hiesige Beginn des Herbstes läßt sich nicht verleugnen:
Mittagspause am Simmons Lake, leider war es noch zu früh, ansonsten hätten wir die Nacht hier schon verbracht: eine kleine Lichtung unter Bäumen, ein kleiner Strand mit einem Frischwasser-Zulauf, Gras: eigentlich der ideale Platz. Aber wir wollten noch ein paar Kilometer machen, so langsam raus aus den Norden - Flucht von der eventuellen Kälte.
Eine kostenlose Recreation Site am Dease Lake. Es muss in der Nähe gebrannt haben, dennn der Smoke stand über dem See, trotzdem ließen wir uns nicht davon abhalten, hier den Abend zu verbringen. Unser Nachbar, der seit einigen Tagen bereits hier campte, meinte, dass der Smoke erst seit dem Morgen vorhanden wäre. Gegen Abend drehte der Wind und wir konnten selber nichts davon mehr merken, nur ein bisschen Rauch vom eigenen Lagerfeuer.
Doch wie so häufig wird unser lockerer Plan, noch einen Tag anzuhängen, wieder vom Wetter umgestoßen: es fing über Nacht zu regnen an, so dass wir den schönen Platz wieder verließen. Das Wetter sollte uns in den nächsten Tagen sowieso einige Streiche spielen: nach dem komplett verregneten Tag schien am nächsten Tag wieder die Sonne, gefolgt vom nächsten Regentag.
Auf einmal säumte eine gelbe Blütenpracht viele viele Kilometer den Wegesrand, es sah toll aus. Leider wissen wir nicht, um welche Planze es sich handelte.
Noch ein paar weitere Aufnahmen von der Landschaft:
Was sagt der Reiseführer aus: Wahnsinn! Das klingt abgedroschen, doch genau dieses Wort schießt einem beim Anblick des Salmon Gletschers durch den Kopf. Das Eisfeld, das sich bis zum Horizont erstreckt, ist zweifellos Grund genug für den Abstecher vom Highway 37. Einen ersten Vorgeschmack geben bereits die leuchtend blauen Weiten des Bear Gletschers, der über den Highway 37 A thront. - und bei dessen Anblick wir uns während der Mittagspause erfreuten.
Die benachbarten Grenzstädte Stewart (BC) und Hyder (Alaska) liegen an der Küste am Beginn des Portland Canal. Haupterwerbsquellen in Stewart sind kleinere bergbauliche Unternehmen, die Holzwirtschaft und die Fischereiindustrie sowie der Tourismus. Der nur noch regional bedeutende Hafen ist der nördlichste, ganzjährig eisfreie Pazifikhafen Kanadas. Wir hatten den Eindruck, dass es hier nur so 'wimmelt' von deutschsprachigen Touristen.
Nur eine kurze Strecke weiter liegt Hyder in Alaska, das sich als ‚Geisterstadt‘ durchs Leben schlägt. Über 40.000 Reisende kommen jeden Sommer hier durch, um Scherereien mit den US-Zollbehörden zu vermeiden, da es hier keine gibt. Auf dem Rückweg nach Stewart warten dort allerdings die kanadischen Kollegen.
Der riesige Salmon Gletscher liegt ca. 33 km hinter Hyder und ist über eine kurvenreiche Schotterpiste erreichbar. Nach ca. 3 km erreicht man den Fish Creek Viewpoint, an dem sich im Spätsommer hungrige Bären und totgeweihte Lachse tummeln -> soweit ein weiterer Auszug aus unserem Reiseführer.
Beim Viewpoint gab es einen längeren eingezäunten Steg, für den 5 USD Eintritt für die Bärenbeobachtung zu zahlen war. Da wir an diesem Tag nur kurz schauen und dann weiter zum Gletscher fahren wollten, verzichteten wir für heute drauf. Allerdings gönnten wir uns noch einen kleinen Spaziergang an einem weiteren Creek entlang (auch hier durch einen eingezäunten Steg vor dem Angriff der Grizzlys geschützt – oder wollte man eher die Grizzlys vor allzu aufdringlichen Menschen schützen?). Wie dem auch sei: es waren auf diesem Stück die Lachse beim Ablaichen (und Sterben) gut zu beobachten. Im Gegensatz der vom Atlantik kommenden Lachse sterben die vom Pazifik kommenden Fische nach dem Ablaichen.
Der Salmon Gletscher hat sein Nährgebiet auf einer Höhe von etwa 1580 m und strömt anfangs 12 km nach Osten, bevor er nach Süden abbiegt und nach weiteren 6 km auf einer Höhe von 450 m endet.
Die Schotterpiste führte immer höher in die Berge, links runter schöne Aussichten auf das Tal mit dem Salmon River. Und dann sahen wir ihn deutlich vor uns: den Salmon Gletscher. Wunderschön von ober anzusehen:
Am Viewpoint des Gletschers fanden wir eine sehr gute Parkposition für unser Auto, wir ver- brachten hier den restlichen Tag und die Nacht.
Ein paar weitere Impressionen:
Die Sonne schien den ganzen Tag vom Himmel herab, unserer Befürchtung, es können kalt sein, zerschlug sich zum Glück. Fast bis Mitternacht blieben wir bei einem Lagerfeuer und dem einen oder anderen Glas Wein vor dem Auto sitzen.
Was hatten wir an diesem Tag für ein Glück, den Gletscher so genießen zu können. Am frühen Morgen fing es an zu regnen und das Tal lag unter Wolken verborgen, kein Blick auf den Gletscher war mehr möglich. So fuhren wir am Vormittag wieder runter vom Berg, um Grizzlys zu beobachten. So zumindest der weitere Plan. Dort angekommen, bewaffnet mit dem Fotoapparat und dem großen Tele, für jeden 5 USD bezahlt, und die Warterei auf die Bären konnte beginnen. Es wimmelte nur so von Lachsen, auf dem Bild aufgrund der Spiegelung nur schlecht erkennbar. Auf dem Video kann man allerdings sehen, wie das Wasser in Bewegung war.
Die Möwen waren wohl schon satt. Hin und wieder pickte eine an einem toten Lachs, hin und wieder fand eine auch etwas Laich.
Ganze 4 Stunden warteten wir: kein Bär ließ sich sehen. Wir erfuhren von anderen Besuchern, dass sie in den letzten Tagen zu ganz verschiedenen Stunden hier waren und ebenfalls keine Bären sahen. Man muss schon Glück haben, dass ein hungriger Bär ankommt und den Besuchern ein Schauspiel bietet. Uns war dieses Glück dieses Mal leider nicht hold.
Durchgefroren, denn die ganze Zeit über regnete es leicht, machten wir uns wieder auf den Weg. Bei der Ausfahrt aus Alaska über die Grenze entdeckten wir diese Schilder – irgendwie erinnerte es an längst vergangene Zeiten.
Vom kanadischen Grenzübergang hatten wir im Vorwege die eine oder andere negative Story gehört und gelesen, doch wir hatten dieses Mal keine Probleme: ein paar Fragen nach verbotenen Sachen wir Feuerwaffen, Cannabis (das in Alaska legal gekauft werden kann) und anderen Drogen durften wir wieder ins Land einreisen.
Fast jeden Tag auf dem Hwy 37 begegneten uns 3 – 4 Schwarzbären, einmal sogar eine Mutter mit ihrem Jungen. Doch sowie man mit dem Auto langsamer wurde bzw. anhielt, flüchteten sie in den Busch. Dieser eine muss deshalb als Platzhalter für alle anderen herhalten.
Doch einen jungen Bären entdeckten wir, der nicht verschwand – irgendwie hatte er keine Chance. An einem Ortsausgang sahen wir ihn vom Straßenrand aus im Baum. Vermutlich flüchtete er vor einem Hund. Anfangs saß er noch etwas tiefer auf einer Astgabel, dann hörten wir in der Nähe das Gebell eines großen Hundes und er kletterte noch ein paar Meter höher. Anscheinend war ihm wohl bewusst, dass ihm dort nichts passieren konnte: locker saß er mit dem Hintern auf dem Ast, hielt sich zwischendurch mit den Vorderläufen am Stamm fest und schlackerte ganz gemütlich seine Hinterbeine aus. Es sah aus, als wenn er sich wohlfühlte und ein bisschen für die Zuschauer herumkasperte.
Das Eichhörnchen lief Brigitte beim morgendlichen Spaziergang mit Oskar über den Weg
Wir erreichten Prince George, wo ich jetzt einmal einen Zahnarzt aufsuchen musste. Die Nacht standen wir am uns von der Herreise bekannten Platz am Cotton Park, morgens (um 8 Uhr !!!) nahm ich den abgesprochenen Termin wahr, Brigitte und Oskar suchten noch jeder einen Friseur auf und am Nachmittag machten wir uns wieder auf den Hwy 97 weiter in den Süden. Die Nacht, irgendwo wie so viele andere Nächte auch an einem See, und wir erreichten Williams Lake. Hier füllten wir den Kühlschrank und den Dieseltank noch einmal auf, um uns auf den HW 20 Richtung Bella Coola aufzumachen. Bei Bella Coola sollten wir die wahr-scheinlich letzte Chance haben, doch noch fischende Grizzlys zu sehen.
Kurz hinter Williams Lake überquerten wir noch einmal den Frazier River, der uns schon längere Zeit auf dem Hwy 97 begleitete. Ein schöner Blick bei der Ein- und Ausfahrt vom Flußtal:
Am zweiten Tag auf dem Hwy 20 machten wir Mittagspause auf der Recreatian Site am One Eye Lake, die Sonne lachte vom Himmel und kurzentschlossen machten wir Feierabend, auch zur Freude Oskars, der dadurch mal wieder ausgiebigen Auslauf bekam.
Doch leider trübte es sich zum Abend ein, statt eines geplanten Lagerfeuers blieben wir lieber im Koffer und beendeten den Tag mit Lesen.
Morgens war es bedeckt und so gab es wieder eine Planänderung: nicht bleiben, sondern weiterfahren.
60 km der ansonsten komplett geteerten Straße bestehen aus einer Schotterpiste. Nach gut 2/3 der Strecke erreichten wir bei leichten Steigungen den Heckman Pass, von da ab ging es mit zum Teil 11 -12 prozentigem Gefälle über 19 km um ca. 1200 m herunter. Ganz langsam bewältigten wir die Strecke, denn keine Leitplanke schützte vor einem eventuellen Absturz den steilen Abhang hinab.
Auf den letzten Kilometern zwischen Hagensborg und Bella Coola gab es noch das eine oder andere zu besichtigen wie große Bäume, gespaltene Felsbrocken etc. Da allerdings aufgrund der langsamen Abfahrt die Zeit schon vorangeschritten war, verzichteten wir vorerst darauf und fuhren bis ans Ende zu einem Wasserfall, von dem aus das Wasser gleich danach in den Fjord floß.
Es kam gerade die Fähre von Port Hardy (Vancouver Island) an, im Hafen fast ausschliesslich Boote zum Fischfang, Segler waren so gut wie nicht vertreten.
Auf einem kleinen Nebenweg am Thorsen Creek fanden wir einen Stellplatz für die Nacht mit direktem Blick aufs Wasser, in dem ebenfalls Lachse ablaichten. Der Thorsen Creek fließt, wie diverse andere kleinere Creeks, direkt in den Bella Coola River, in allen entdeckten wir am nächsten Tag beim Überqueren der jeweiligen Brücken die Lachse.
Vom 'auf die Bären warten' wurde unser scharfer Wachhund so müde, dass er sich in den Schlaf nuckeln musste.....
Unser Hoffnung auf Grizzlys zerschlug sich hier allerdings ein wiederholtes Mal – keines dieser Tiere ließ sich blicken, ob sie nicht mehr hungrig waren oder den eventuellen Hunger an einem anderen Creek stillten, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Auf eine geführte Bärentour verzichteten wir, da es keine Garantie auf Bärensichtung gab.
So machten wir uns bei wiederholtem Regen auf den Weg raus aus dem Bella Coola Tal. Langsam krochen wir den Pass wieder hoch, allerdings jetzt bei Trockenheit, die Regenwolken blieben unten im Tal.
Links und rechts des Highway 20 wird viel Viehwirtschaft betrieben, teilweise grasen die Rinder direkt am Straßenrand ohne trennenden Zaun. Manches Mal war es ein breites Tal mit weitem Blick auf die Berge:
Eine Übernachtung am Pinto Lake mit schönem Blick auf die Berge, leider wehte ein kühler Wind, so dass wir nicht mehr lange draussen saßen.
Noch weitere Aussichten am Hwy 20
Und dann, man glaubt es kaum, hatten wir doch noch etwas Glück: auf einer Wiese entdeckte Brigitte doch noch einen Grizzly:
Insgesamt liefen uns auf beiden Wegen noch 4 Schwarzbären über den Weg, aber dabei verzichteten wir auf die Bilder. Wie schon erwähnt treten sie beim Anhalten gleich die Flucht an.
In Williams Lake wurden mal wieder eine Laundry aufgesucht, im Supermarkt für einen vollen Kühlschrank gesorgt, die Wasser- und Dieseltanks gefüllt und dann ging es zum Visitor Center. Es war uns bekannt, dass man dort eine Genehmigung zum Übernachten bekommen konnte, und das sogar kostenlos.
Wir hatten für den Tag ca. 280 km vor uns, trotz andauerndem Sonnenschein – da mussten wir heute mal durch, denn der Wetterbericht sagte für die nächsten Tage schönes Wetter an, und das wollten wir auf dem kostenlosen Seton Dam Campground bei Lillooet verbringen. Den kannten wir bereits, da wir vor gut 3 Monaten dort bereits zwei Nächte verbrachten.
Auf einer Wiese standen 5 Kraniche, als ich ausstieg, um sie auf den Chip zu bannen, flogen sie gleich fort.
Um nach Lillooet zu kommen, mussten wir auf den Highway 99 abbiegen, dieser Highway ist auch als Scenic Highway bezeichnet. Wieder einmal schöne Ausblicke auf Berge und Seen.
Auf den letzten Kilometern vor Lillooet grub sich der Frazier River tief in das Gestein ein, Wunderschön anzuschauen, nur etwas getrübt durch eine Unmenge von Stromkabeln – BC Hydro lässt grüßen.
Ganz erstaunt stellten wir fest, dass der Campground gut gefüllt war, wir hatten mit wesentlich weniger Campern gerechnet. Allerdings fanden wir noch einen guten Platz in der Sonne – die Einheimischen stehen auch hier lieber im Schatten, während wir gern die Sonne bzgl. unserer Solarplatten nutzen. Gesamt 5 Nächte blieben wir - bei Temperaturen von 33 - 34 Grad.
Lillooet liegt bereits im Regenschatten der Coast Mountains und hat nur jährlich 260 Millimeter Niederschlag - daher auch die wüstenartige Hitze im Sommer.
Etwa 500 m weiter liegt der Stausee, zu dem wir mit Oskar wanderten. Er lud zum Baden ein, obwohl das Wasser relativ kalt ist. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir eine Herde von ca. 20 Bergschafen. Zuerst waren wir der Meinung, dass es sich um Ziegen handeln würde, aber ein Einheimischer konnte uns glaubhaft versichern, dass es sich um Bighorn-Schafe handeln würde, allerdings nur Muttertiere und Junge. Leider hatten wir an diesem Tag keinen Fotoapparat dabei.
Der Campground liegt wunderschön zwischen hohen Bergen, ein kleiner Creek führte das Wasser direkt in den Frazier River - leicht über schattige Trails war der Creek zu erreichen und überwiegend führten die Spaziergänge mit Oskar zwecks Abkühlung dorthin.
Am letzten Morgen, als wir den Platz verließen, sahen wir die Schafe noch einmal, am Abhang liegend.
Noch ein bisschen mehr Flora und Fauna:
5 Nächte waren wirklich genug, wir hatten Samstag, ein langes Wochenende stand bevor (am Montag war der Feiertag Labour Day) und der Platz wurde immer voller. So machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Vancouver. Da es direkt auf dem Weg lag, wollten wir noch einmal bei Peter und Almuth reinschauen.
Die Strecke über den Hwy 99 führte uns noch an vielen schönen Aussichten vorbei:
Auf dem Weg nach Squamish kommt man an Whistler vorbei, im Winter wegen seiner Schneesicherheit ein beliebter Wintersport-Ort, im Sommer nicht weniger überlaufen. Also schnell durch, die unterwegs noch liegenden Wasserfälle hatten wir vor 3 Monaten bereits angeschaut.
Für den Montag lud Peter uns ein, mit seinem kleinen Flugzeug die Bergwelt über Squamish und Whistler von oben zu bestauen - ein tolles Erlebnis, für das wir ihm sehr dankbar sind.
Zu den Bildern (die hier gezeigten sind noch nicht einmal die Hälfte) braucht man nicht viel sagen, ich lass sie für sich sprechen:
Seit Wochen bekam ich den Rückwärtsgang nicht mehr geschaltet, bisher schafften wir, so zu fahren, dass wir ihn nach Möglichkeit auch nicht benötigten. Doch es konnte so nicht für den Rest der Reise weitergehen. Mir war bekannt, dass es in Langley, östlich von Vancouver gelegen, einen Deutschen mit einem Unimog-Service gab. Diesen fuhren wir am Dienstag erst einmal an und Hans Mross, der Inhaber, versuchte gleich, uns zu helfen. Er baute das Schaltgestänge am Getriebe aus, um den Fehler zu suchen und dann machten wir uns gemeinsam daran, das ganze Gestänge wieder einzustellen - es war dabei Millimeterarbeit und ging nicht mal so eben über die Bühne. Nach über 3 Std. konnten wir unsere Reise mit einem wieder gut zu schaltendem Getriebe fortsetzen.
Ein Tag später, auf dem Weg nach Osten, gab es ein Erlebnis, wie wir es nicht brauchen. Ein Polizist hielt uns an und wollte uns weismachen, wir würden für Kanada ein kanadisches oder zumindest US-amerikanisches Nummernschild benötigen - was natürlich völliger Blödsinn ist.
Ich erklärte ihm, für uns als Touristen mit deutschem Wohnsitz benötigen wir kein neues Nummernschild, da das Auto nicht in Nordamerika registriert wäre. Wir benötigen lediglich eine amerikanische Versicherung, die auch vorlag. Er glaubte uns nicht und ich musste ihm, total verärgert, was ich ihm auch zeigte, die Papiere zwecks Kontrolle geben. Nach über einer viertel Stunde kam er wieder zurück, forderte unwirsch unsere Pässe an, um diese auch noch zu kontrollieren. Pöbelnd gab er uns alles wieder zurück und ich musste mich zusammen reißen, darauf nicht mehr zu reagieren.
Ärgerlich setzten wir unsere Fahrt fort, es ging kurz darauf über den Hwy 3 weiter Richtung Osten. Unser nächstes Ziel sollte Osoyoos sein, dort lernten wir vor ziemlich genau einem Jahr Craig und Noreen auf einem Campground kennen und Craig schrieb mich bereits vor Wochen an, er würde uns zu einem weiteren Besuch nach oder von Alaska einladen - und das hatten wir jetzt vor. Mühevoll kletterte unser MAN wieder die Berge hoch auf über 1300 m, beim Manning-Park, einem Skigebiet, legten wir unsere Mittagspause ein. Dort entdeckte Brigitte diesen Vogel.
Die Mountain Goats (dieses Mal wirklich Bergziegen) liefen uns bei Princeton über den Weg:
Auf der Ostseite lagen einige Kilometer vor Princeton Schneereste am Straßenrand. Wir wir abends erfuhren, soll es dort bereits in der letzten Nacht geschneit haben - für uns kaum vorstellbar.
Von Princeton fuhren wir auf dem Weg nach Osoyoos noch einen Umweg über die Berge nach Summerland, eine Nacht verbrachten wir auf einer Recreation Site am Chain Lake. Der See lag in ca. 920 m Höhe - wir ließen den frühen Abend beim Ausblick auf den See in dünner Kleidung ausklingen.
In Summerland fanden wir einen Platz direkt am Okanagan Lake.
In Osoyoos gab es eine Enttäuschung: wir fanden Craig und Noreen nicht an und hörten auch nichts mehr von Ihnen. Ob etwas passiert war, wissen wir nicht, leider haben wir keine weiteren Kontaktdaten von Ihnen.
Den Hwy 3 kannten wir bereits vom letzten Jahr, somit gibt es keine weiteren Bilder. 2 Nächte verbrachten wir noch auf einem kostenfreien Platz am Horseshoe Lake Nähe Fort Steele, hier waren wir auch schon vor einem Jahr mit Theo und Sabine. Eigentlich wollten wir diesen Platz nutzen, um noch ein paar Wartungsarbeiten vorzunehmen, aber es regnete ununterbrochen. So machten wir uns wieder auf, es sollte zum Grenzübergang östlich des Waterton Parks gehen, wo wir auch letztes Jahr in die USA einreisten. Die allerletzte Nacht in Kanada standen wir auf einem View Point mit Blick auf die Berge des Parks (mittlerweile waren wir in den Staat Alberta gekommen) und dann ging es zur Grenze. Somit war der Abschied von Kanada eingeläutet. Ob wir noch einmal wiederkommen werden: sicherlich, denn wir werden nächstes Jahr über Halifax das Auto nach Hause verschiffen lassen.
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