Der Lago de Chapala liegt in einem Hochplateau, ca. 50 km südlich der Millionenstadt Guadalajara . Seit längerer Zeit verlandet der Chapalasee durch starke Wasserentnahme (Direktleitung nach Guadalajara), Entfernung der Vegetation in den umliegenden Bergen und daraus folgender Erosion.
Seit dem 4. Februar 2009 steht der Chapalasee unter dem Schutz der Ramsar-Konvention. Der See wurde im Jahre 2004 vom Global Nature Fund zum „Bedrohten See des Jahres“ erklärt.
An diesem See fanden wir für die nächsten 4 Tage unseren Stellplatz, nachdem wir uns zuerst noch durch Gualajara zwecks Einkaufens gequält hatten.
Der Platz war relativ groß, mit mehreren Ferienwohnungen, Pools, Sportplätzen etc., einige andere Reisende waren auch dort.
Der Eismann, der sich auf dem Platz hat blicken und hören lassen (durch eine sehr bimmelige Musik) rief die eine oder andere Kindheitserinnerung in uns wach.
Einer von vielen Friedhöfen, an denen wir vorbei kamen. Mexikaner haben ein anderes Verständnis zum Tod, so wird auf den Friedhöfen durchaus mit den Toten 'gefeiert'.
Weitere Eindrücke des Landes, die uns vor die Kamera kamen:
Wir wollten den Vulkan Paricutin aufsuchen. Auf dem Weg dorthin fanden wir einen kleinen Stellplatz mitten im Lavafeld. Bei Dunkelheit kamen 3 Männer vorbei, einer mit Gewehr im Anschlag. Nach meiner Erklärung, wir seinen deutsche Touristen, verschwanden sie ganz schnell wieder. Ob das Polizisten oder MIlitär waren? Das Bauchgefühl entschied kurz darauf, vorsichtshalber einen anderen Platz zu suchen, den wir anschließend in einem offenen Wald fanden. So konnten wir noch ruhig schlafen.
Am nächsten Morgen sollte es die letzten 4 Kilometer Schotterpiste zum Krater hoch gehen. Nach kurzer Strecke kam uns ein Pickup mit 4 teilweise vermummten Männern mit Gewehren entgegen. Sofort forderten sie uns auf, wieder umzudrehen. Da sie die besseren Argumente hatten, verzichteten wir auf jede Diskussion und taten das auch. Wir sind uns sicher, dass es sich um Narcos, also Drogenhändler handelte - am Abend vorher sicherlich auch. Als Tourist hat man nicht unbedingt etwas zu befürchten, aber unnötigen Ärger herausfordern wollten wir auch nicht. Ich möchte noch erwähnen, dass wir keine Angst hatten, aber trotzdem fiel uns ein Stein vom Herzen, als alles glimpflich zu Ende ging.
Der Vulkan Paricutín hat eine Höhe von 2800 Metern (wobei er seine Umgebung um 424 Meter überragt. Er entstand am 20. Februar 1943. Dabei öffnete sich ein neuer Schlot im etwa 40.000 km² großen Michoacán-Guanajuato-Vulkanfeld, das mehr als 900 monogenetische Schlackenkegel (nur einmal ausbrechende Vulkane) umfasst. Durchschnittlich ist in diesem Gebiet mit etwa zwei Ausbrüchen pro 1000 Jahren zu rechnen.
Um seine Geburt ranken sich viele widersprüchliche Geschichten. Die bekannteste ist die des Bauern Dionisio Pulido und seiner Frau Paula, die auf ihrem Maisfeld die Geburt des Vulkans mit einem dumpfen „Plopp“ erlebten. Einen Tag später war der Vulkan bereits zehn Meter hoch und am 22. Februar immerhin schon 50 Meter. Bereits ein Jahr nach seiner Entstehung hatte der Berg, der schon bald nach dem in der Nähe liegenden Dorf Paricutín benannt wurde, eine Höhe von 336 Metern erreicht.
Im Laufe der Jahre wurden die Dörfer San Juan Parangaricutiro und Paricutín von Ascheregen und Lavaströmen bedeckt. Da die Zerstörung langsam vonstatten ging, konnten die Orte rechtzeitig evakuiert werden, und es gab unter der Bevölkerung keine Opfer. Überreste einer Dorfkirche ragen in der Nähe des Vulkans aus einem Feld erstarrter Lava auf (erstes Bild).
Im Jahre 1952 stellte der Vulkan seine Tätigkeiten ein. Er war auf 424 Meter angewachsen.
Mehr oder weniger am Fuße des Vulkans Paricutin liegt der Indio Ort Angahuan, von hier aus bieten Indios geführte Touren per Pferd auf den Vulkan - was sich für uns durch die Vorkommnisse erledigt hatte.
Auf dem weiteren Weg zum nächsten Ziel, den Monarchfaltern, kamen wir am Lago de Patzcuaro vorbei, deutlich zu sehen die Isla Janitzio, die stark auf Touristen eingerichtet ist. In der MItte der Insel steht eine 40 m hohe Statue des Unabhängigkeitshelden Jose Maria Morelos.
Der Monarchfalter ist ein auffällig orange und schwarz gezeichneter Schmetterling (Tagfalter). Er ist in Amerika weit verbreitet und hat sich im 18. Jahrhundert über den Südpazifik bis nach Australien ausgebreitet. Der Monarchfalter ist der am besten erforschte Schmetterling Nordamerikas und ein berühmter Wanderfalter.
Mehrere 100 Millionen Tiere kommen zum Überwintern in dieses bewaldete Gebiet des mexikanischen Hochlandes. Sie kommen von den Großen Seen an der Grenze zwischen den USA und Kanada und haben dann eine Strecke von 4500 km hinter sich.
Es gibt 3 Orte, von denen sie am besten zu beobachten sind. Wir entschieden uns für den der Sierra Chincua, der vom Ort Angancueo aus gut zu erreichen ist. Bei der Endstation in ca. 3200 m Höhe war ein schöner Platz, auf dem wir die Nacht verbringen wollten. Doch Brigitte bekam abends noch Höhenprobleme, so dass wir noch runter nach Angancueo fuhren und dort, ca. 700 m tiefer, einen ruhigen Platz kurz vor dem Dorf auf einem kleinen Stichweg fanden. Doch kurz nach Mitternacht wurden wir gestört, dieses Mal von der Polizei. Da der Platz lt. ihrer Aussage zu gefährlich wäre, nahmen sie uns mit ins Dorf und wiesen uns dort einen Parkplatz zu. An ruhigem Schlaf war dabei nicht zu denken, aber die eine oder andere Stunde bekamen wir doch noch zusammen.
Am Morgen ging es dann wieder hoch zum Parkplatz. Aufgrund der gesundheitlichen Probleme kam Brigitte nicht mehr mit zu den Faltern. Gemeinsam mit einem französischen Paar, dass dort mit ihrem Womo stand, nahm ich die Möglichkeit eines Transportes per Pferd an und überwand damit relativ einfach die zusätzlichen 300 Höhenmeter, nach einem weiteren zehnminütigen Fußmarsch erreichten wir die kleine Area, wo die Monarchfalter gut zu beobachten waren. Eine gute Stunde ließen wir diesen Anblick auf uns wirken, auch wenige andere Besucher standen mehr oder weniger schweigend dort und beobachteten dieses Schauspiel.
Es waren noch nicht alle Falter da, mitten in der Wintersaison sind es so viele, dass sich sogar die Äste der Tannen unter ihrem Gewicht biegen.
Wie in Kanada und der USA reißen wir in Mexiko eine Menge Kilometer ab, das bedeutete natürlich auch ein häufigeres Anfahren der Tankstellen. Zumindest bisher das erste Mal konnten wir einen Service genießen, den wir in Deutschland nur noch aus unserer Kindheit kennen.
Ob die geschmückten Taxis mit einer Hochzeit zusammen hängen? Wir konnten es nicht klären.
Als nächstes wollten wir nach Oaxaca, dort wartete Henning auf uns. Zwei Tage lang ging es über Straßen ohne Mauterhebung, aber dabei waren keine KIlometer zu schaffen, immer über die Berge, durch eine Menge Ortschaften und über viele viele Topes, kleine Erhebungen auf den Straßen, die die Geschwindigkeit erheblich einbremsen (viele lassen sich kaum in Schritt-geschwindigkeit überfahren). Somit entschlossen wir uns, die Mautstraßen an Mexiko City und Puebla vorbei zu nehmen, um besser vorwärts zu kommen - dabei erhöhten wir unseren bisherigen 'Langstreckenrekord`von 490 auf 498 km - was mit dem alten LKW nicht unbedingt den meisten Spaß macht.
Am 12. Dezember ist der Feiertag zu Ehren 'Dia de Nuestra Senora de Guadalupe' - 'Unsere lieben Frau Guadalupe'. Zu Ihren Ehren wandern viele Gäubige zu den nächsten großen Kathedralen, teilweise findet auch ein Staffellauf statt - direkt an der 'Autobahn' entlang:
Oaxaca ist einer der 31 Bundesstaaten Mexikos, benannt nach seiner Hauptstadt Oaxaca de Juárez. Das historische Zentrum der Stadt gehört seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Campground, auf dem wir Henning treffen wollten, lag etwas ausserhalb der Stadt - und ist einer der schönsten, die wir bisher in Mexiko aufsuchen konnten.
Henning lieh uns sein kleines Motorrad, damit wir damit in die Stadt zur Besichtigung fahren konnten (in dieser Zeit kümmerte er sich um Oskar).
Auf dem Marktplatz der Basilika fiel als erstes der große Weihnachtsbaum auf:
Rund um den Marktplatz mit der Basilika
Die Markthalle
Weitere Fußgängerzone rund um die Altstadt
In der Nöhe des Campgrounds liegt der Vorort El Tule. Im Garten der Kirche steht ein Baum mit dem angeblich dicksten Stamm der Welt. Ob es wirklich der Rekordhalter ist, müssen wir im Moment einfach mal glauben.
So sah es aus, als wir am späten Nachmittag wieder mit Hennings kleinem Motorrad zurück zum Platz kamen.
Der alte Dreiachser kam an unserem vorletzten Tag, es ist ein ca. 50 Jahre alter Unic, gebaut in Frankreich. Das erste Mal, dass wir solch ein Auto sahen.
In Oaxaca gibt es eine Bäckerei mit leckerem Brot, dass wir im Vorwege schon probieren konnten - Henning hatte es uns besorgt. Da unser Gefrierfach fast leer war, mussten wir unbedingt noch etwas kaufen - also mit dem Auto rein in die Innenstadt. Zum Glück fanden wir vor dem Cafe noch einen Platz - und dann gab Brigitte erst einmal viel Geld dafür aus - es war aber auch nur lecker!!
Nachdem sämtliche Einkäufe erledigt waren, machten wir uns wieder auf zur Pazifikküste, wir wollten unbedingt eine Tour durch die Mangroven machen.
Hier noch ein paar Eindrücke, die TukTuk sahen wir seit Qaxaca immer häufiger
Kurz hinter Oaxaca fing die Bergstrecke wieder an, teilweise steil bergauf und eine Kurve reihte sich hinter der nächsten ein. Viel Strecke war so nicht zu machen. Und leider konnten wir auch nicht soooo viel von der Gegend sehen, da dichte Wälder die Straßen säumten. Immer wieder kamen wir durch kleine Dörfer, die Häuser auf Stelzen am Abhang, direkt neben der Straße gebaut.
Da für uns die Strecke an den Pazifik nicht an einem Tag zu schaffen war, suchten wir uns in den Bergen in ca. 2300 m Höhe einen Platz, den wir an einem kleinen Hotel fanden. Leichtsinnigerweise fragte Brigitte, ob wir hier ein Abendessen bekommen würden - ja, um 7:00 Uhr gibt es ein Dinner.
Also abgesprochen und rechtzeitig saßen wir mit anderen Gästen gemeinsam an der Tafel. Was wir allerdings nicht wussten: das Essen war rein vegan!! OK, nicht jedermanns Geschmack, aber nun mussten wir in 'das saure Grünzeug' beißen........
Na ja, satt waren wir einigermaßen geworden, doch ob wir das noch einmal haben müssen? Ich glaube nicht. Dafür entschädigte uns der Ausblick auf die Berge und wieder einmal ein wunderschöner Sonnenuntergang.
Aufgrund der Höhe war es morgens relativ kalt, so dass wir tatsächlich seit langem wieder die Heizung laufen ließen. Doch je weiter wir im Laufe des Tages Richtung Pazifik kamen, desto wärmer wurde es - und nicht nur das: zur Temperatur kam eine Luftfeuchtigkeit dazu, hervor- gerufen durch den Dschungel, durch den die Straße führte.
Am Nachmittag erreichten wir das winzige Stranddorf La Ventanilla. Dort wollten wir zu einem Mangrovenreservat. Im Jahre 2012 tobte sich hier ein Hurrikan aus, der ca. 80 % der Mangroven zerstörte. Es gibt in diesem Ort zwei Cooperativen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Mangroven wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen. Es wurden bereits über 65.000 Pflanzen neu gesetzt. Das Land Mexiko hat nur die Erlaubnis zur Aufforstung erteilt. Die Arbeit wird ohne finanzielle Entschädigung von den Cooperativen durchgeführt.
Beim Abendspaziergang (ohne Fotoapparat, deshalb gibt es vom Folgenden keine Bilder) sahen wir viele Menschen aus den kleineren Hotels zum Strand streben: es sollten kleine Schildkröten in die Freiheit entlassen werden.
Wir finden es ja gut, dass auch die Mexikaner versuchen, die Schildkröten zu schützen. Hier werden die Eier nach dem Legen wieder ausgebuddelt und in einem Verschlag wieder in den Sand eingebuddelt, wo sie von der Sonnenwärme ausgebrütet werden. Wenn die Kleinen schlüpfen, werden sie von Tierschützern in eine Wanne gelegt, um sie in der Abenddämmerung am Strand abzusetzen. Doch leider wird das Ganze zu sehr vermarktet: in halben Kokosnußschalen wurden die Schildkröten gesetzt, den Touristen in die Hand gegeben, um anschließend auf den Strand gesetzt zu werden. Da die Kleinen je nach Zeitpunkt, an dem sie geschlüpft waren, schon einige Zeit in der Wanne immer wieder gegen den Wannenrand anliefen, waren sie teilweise schon total erschöpft und kaum noch in der Lage, das Wasser zu erreichen.
Am nächsten Tag entdeckte ich noch die 'Aufzuchtstation'!
Wir durften bei David, unseren Guide, auf dem Grundstück übernachten, um 7:00 Uhr ging es los. Er empfahl uns diese Uhrzeit, da die Krokodile sich dann aufwärmen bzw. dann schon auf Futtersuche sein würden . Hinzu kam, dass wir total allein in der Lagune waren, die meisten Touris kommen erst ab ca. 9:00 Uhr.
Es war schon ein tolles Gefühl für uns, das erste Mal in unserem Leben Krokodile in freier Wildbahn beobachten zu können. Das auf Bild 4 ist übrigens Krokodil-Kacke:
Nach der Tour ging David mit uns zu der Station, wo die Anwohner die jungen Mangrovenpflanzen aufziehen. Hier stehen weitere 45.000 Jungpflanzen bereit, um in absehbarer Zeit im Wald gepflanzt zu werden. Das Einpflanzen ist übrigens nicht ganz ungefährlich, denn die Menschen stehen dazu im Wasser - und die Krokodile sind nicht weit. Aber inmmerhin ist der Mangrovenwald ihre Existenzgrundlage.
Auf dem dritten Bild ist ein Termitennest zu sehen, dass in einer Astgabel von den kleinen Tierchen, die unheimlich Schäden anrichten können, gebaut wurde.
Abseits der Mangroven gab es auch noch weiteres zu entdecken.
Nach diesem informativen Tripp wollten wir nicht mehr weit fahren, in San Augustinillo gab es einen schönen Platz auf einem Hotelgelände. Wir nutzten es auch, um unsere Wäsche mal wieder in einer nahe gelegenen Wäscherei waschen zu lassen - bei den Preisen braucht man sich nicht bemühen, selber eine Waschmaschine zu bestücken und die Wäsche noch aufzuhängen. Die Arbeitslöhne in Mexiko sind sehr niedrig.
Es war ein Dschungelklima, also feucht-schwüle Luft. Das Thermometer zeigte 35 Grad an, auch Oskar zog es vor, im Schatten zu bleiben und sich nach Möglichkeit nicht mehr viel zu bewegen. Bei ihm kommt leider noch das Problem hinzu, dass sein Fell mittlerweile zu lang ist, aber es war in den letzten Monaten kein Hundefriseur zu finden, der sein Fell per Handtrimming kürzt; mit einer Maschine bekommt man leider seine Unterwolle nicht heraus.
Nach 2 Tagen, die Wäsche war zwischenzeitlich in den Schränken verstaut, machten wir uns wieder auf den Weg. Wir wollten so langsam den Pazifik verlassen, mussten allerdings noch viele Kilometer mehr oder weniger nahe am Wasser fahren. Wunderschöne Strände präsentierten sich uns, fast keine Menschen am Wasser.
An einem Fluss, den wir überquerten, gab es mehr Leben. Doch was passiert in der Regenzeit? Ob die Palapas den stärker strömenden Fluss überleben? Die Einheimischen werden es sicherlich wissen.
Den nächsten Übernachtungsstopp gab es an der Playa de Perla. Wir wollten in dem Strandrestaurant zu Abend essen, von daher durften wir auch kostenlos auf dem Platz übernachten.
Während der heissen Tageszeit reinigten die Arbeiter den Straßenrand - was machen die erst bei sommerlichen Temperaturen?
Auf einem Recreationplatz wollten wir die nächste Nacht verbringen, doch so schön der erste Eindruck war, machten wir uns nach einer kurzen Pause doch lieber wieder auf den Weg. Auf dem zweiten Blick war es vermüllt und teilweise verfallen, laute Musik drang aus dem nahen Dorf herüber, junge Leute wuschen ihre Autos mit dem Seewasser. Eigentlich schade, denn aus diesem Platz hätte man etwas machen können.
Dafür fanden wir einen ruhigen Platz am Wasserfall Cascada El Aguacero. Abends genossen wir die Ruhe, doch am Morgen machten wir uns auf den Weg in den Canyon. Ca 700 Stufen ging es bergab. Was wir allerdings nicht wussten: Um den Wasserfall in voller Gänze zu sehen, hätten wir in Badezeug den Fluss durchqueren müssen - und das Badezeug hatten wir nicht mit. So verzichteten wir uns auf den letzten Ausblick und machten uns nach einiger Zeit den beschwerlichen Weg wieder hoch - wo wir klitschnass vom Schweiß ankamen. Eigentlich hätte Oskar nicht mit gedurft, doch wir setzten uns über das Verbot hinweg, denn am Vortag sahen wir einige Dorfhunde mit Touris hoch kommen - und wenn das nicht unterbunden wird, sehen wir auch keinen Grund, Oskar nicht mitzunehmen.
Er kam allerdings leichtfüßiger die Treppen wieder hoch.
Wir erreichten San Cristobal, auf der Hauptstraße versuchten einige Menschen, mit dem Verkauf kleiner Erfrischungen und sonstigem Klimbim etwas Geld zu verdienen - das sieht man sehr häufig in Mexiko.
Wir blieben allerdings nur eine Nacht, denn das Wetter schlug um. Auch der zentrale Campingplatz lud uns nicht unbedingt zum längeren Verweilen ein, obwohl er angeblich sehr schön sein sollte. Vielleicht lag es auch nur einfach am Wetter. Hinzu kommt, dass uns Stadt-besichtigungen nicht unbedingt ganz viel geben. Auch gibt es mit Oskar und den frei herumlaufenden Hunden immer wieder Probleme - und das wollen wir uns nicht antun.
Bei der Fahrt durch die Altstadt zum Platz waren wir mal wieder froh um unser kleines Auto. Ich glaube, mit einem größeren - und vor allem breiteren - wäre es nicht so möglich gewesen.
Von San Cristobal sollte es weiter nach Palenque gehen, dazu mussten wir die Mex199 befahren. Wir wurden bereits im Vorwege gewarnt, trotzdem: die Mex199 zwischen diesen beiden Städten hält bestimmt den Weltrekord der meisten Topes.
Wir kennen die Topes schon aus anderen Ländern, aber so extrem wie in Mexiko - und dann auf dieser Strecke - haben wir sie bisher noch nicht erlebt. Die Topes sind mehr oder weniger kleine bis größere, flach anlaufende oder sehr steile Barrieren auf der Straße, um die Geschwindigtkeiten der Autos zu reduzieren; sehr häufig mussten wir auf Schrittgeschwindig- keit herunter, damit wir ohne Federbruch diese Barrieren passieren konnten.
Die Topes werden allerdings nicht nur von den Gemeinden errichtet, viele stammen aus privater Hand. Man findet sie häufig vor kleinen Verkaufsständen, damit die Autoinsassen eher zum Anhalten annimiert werden. Wir haben so langsam einen Hass auf diese Dinger, denn sie sind immer nur mit Unannehmlichkeiten verbunden.
Diese Maya-Ruine Tonina liegt etwas abseits der Touristenströme, die großen Reiseunter-nehmen kommen nicht her. Deshalb brauchten wir uns die Besichtigung mit nur wenigen Menschen 'teilen'.
Auch das Museum lohnte einen Besuch, doch leider die Beschreibungen nur in spanisch.
Was wir sonst noch so entdecken konnten:
Kaum saßen wir im Auto, fing der Regen wieder an. Am Abend wollten wir beim Wasserfall Aguada Azul sein. Der nicht starke, aber andauernde Regen ließ den Fluss stark anschwellen.
Der Zugang stand schon unter Wasser, so dass wir für den heutigen Tag auf eine Besichtigung verzichteten, statt dessen lieber in einem Restaurant lecker Essen waren und den Abend im Auto verbrachten.
Am Morgen ging es dann los, vorsichtshalber zogen wir unsere Gummistiefel über. Allerdings hätten wir diese doch nicht gebraucht, denn der Weg war wieder frei vom Wasser. In den Verkaufsständen herrschte ein reges Treiben, die Einheimischen legten ihre Waren aus. Von der Wassergischt, die bis weit in die Verkaufsstände hinein sprühte, ließen sie sich nicht stören. Sie kennen es, denn während der Regenzeit wird es kaum anders aussehen.
Rechtzeitig vor dem großen Touristenandrang machten wir uns wieder auf den Weg, wir wollten nach Palenque, eine von Tieflanddschungel umgebene archäologische Fundstätte. In der archäologischen Zone von Palenque befinden sich die Ruinen einer ehemaligen Maya-Metropole, die seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Anschliessend ging es auch hier wieder ins Museum - und da hatten wir ganz viel Glück. Eine deutsche Reisegruppe war gerade da und der Reiseleiter hielt Vorträge über all die Exponate. Leise schlichen wir uns dazwischen und hörten sehr interessiert zu. So lernten wir einiges über die Ausstellung und der Mayakultur im Besonderen.
Nur unweit vom den Ruinen fanden wir einen Platz bei einer kleinen Hotelanlage, mehr oder weniger im Dschungel. Ein leckeres Abendessen bei Livemusik 'ergänzte' unsere letzten Kulturtage.
Nachts wurden wir noch vor der Dämmerung geweckt: ein paar Brüllaffen markierten ihr Revier. Es hörte sich an wie bei einer Lungenentzündung im Endstadion. Doch leider konnten wir sie nicht entdecken, somit gibt es keine Fotos von ihnen.
Nicht mehr lange bis Weihnachten. Mit Henning hatten wir uns verabredet, den Heiligen Abend gemeinsam zu verbringen, denn soooo weit weg war er nicht. Treffpunkt sollte ein Platz in Isla Aguada sein, direkt an einer Lagune am Golf von Mexiko gelegen.
Auf dem Weg dorthin begegnete uns diese Reitergruppe - was der Grund dieser teilweisen geschmückten Reiter war, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
Gegen Nachmittag erreichten wir erstmals den Golf von Mexiko,, nur noch ca. 40 km vom Ziel entfernt.
Auf dem Platz standen wir zuerst vollkommen allein, Henning kam am nächsten Vormittag, anschliessend noch das eine oder andere Wohnmobil dazu. Dazu durften wir noch 3 Tage mehr oder weniger Dauerregen aushalten
Rechtzeitig zu Weihnachten wurde das Wetter erheblich besser, so konnten wir auch endlich mal Bilder von der Umgebung machen. Der Ort selber muss mal ganz hübsch ausgesehen haben, mittlerweile waren einige Bauten nicht mehr im besten Zustand.
Den Heiligen Abend verbrachten wir bei einem gemeinsamen Abendessen mit Henning, dazu gesellten sich noch eine Amerikanerin, eine Engländerin und ein Kanadier, der Abend verging schnell bei sehr kurzweiligen Gesprächen.
Am 2. Weihnachtstag fuhren wir wieder getrennte Wege, während Henning noch einmal nach Oaxaca wollte, zog es uns an die Karibikküste - wir hatten uns den Floh ins Ohr gesetzt, den Jahreswechsel am Karibikstrand unter Palmen zu verbringen - ob das klappte, wird der nächste Bericht bringen.
Auf jeden Fall stoppten wir noch einmal kurz hinter Isla Aguada, um den 'total überfüllten' Strand vom Golf von Mexiko abzulichten - hier ist wirklich nichts los, von Touristen absolut nichts zu sehen.
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Karsten Kalweit (Mittwoch, 15 Januar 2020 20:36)
Vielen Dank für Eure Mühe uns hier so teilhaben zu lassen.