Wir wollten nicht nach Yucatan, dem südöstlichsten Teil des Landes. Landschaftlich nicht besonders interessant,, die Strände, gerade zum Jahreswechsel, total überlaufen. So beschrieben es uns andere Reisende - und daran hielten wir uns auch. Zwar gab es das eine oder andere zu besichtigen, aber wir wollten nicht. Mit Isla Aguada, wo wir Weihnachten verbrachten, hatten wir allerdings Yucatan schon gestreift. Jetzt sollte es erst einmal nach Chetumal gehen, auf der Südseite nur unweit der Grenze zu Belize gelegen. Ein sehr schöner Platz, wenn auch mit ca. 17,-- € für mexikanische Verhältnisse, nicht ganz günstig.
Unterwegs bekam unser Auto wieder einmal Probleme mit der Dieselleitung, sie wurde wieder irgendwo undicht. Den ganzen Tag suchte ich den Fehler, am späten Nachmittag fand ich ihn endlich am Tankgeber. Doch nur unter Schwierigkeiten kam ich an die enge Stelle, zum Glück kam noch ein mexikanischer Mechaniker vorbei, der mir bei den restlichen Reparaturarbeiten half.
Am nächsten Morgen kam er noch einmal, ein Ölwechsel musste dringend gemacht werden. Ich hatte neues Öl dabei, auch die weiteren Filter, doch ein Ölfilterschlüssel fehlte mir, auch hatte ich keinen Eimer für das Altöl. Da die Löhne hier sehr niedrig sind, gab es kein Zögern, als er mir auf Nachfrage sagte, dass er den Ölwechsel gern vornehmen würde.
Es war wirklich ein schöner Platz, trotz Stadtnähe relativ ruhig. Auch Oskar fühlte sich sehr wohl, konnte er doch mit uns gegen Abend, wenn es etwas kühler wurde, ausgiebig Ball spielen.
Doch einen negativen Punkt gab es: Der Sandstrand fehlte - und da wollten wir doch Silvester feiern. Also machten wir uns nach 2 Tagen wieder auf den Weg, doch noch ein Stück nach Yucatan rein. Wir wollten nach Mahahual, dort sollte es einen kleinen und sehr schönen Platz geben. Die Bilder im IOverländer bestätigten uns das auch. Doch den Hinweis, dass der Platz geschlossen wäre, ignorierten wir. Immerhin wussten wir, dass er zu Beginn des Jahres noch geöffnet war.
So machten wir uns auf den Weg - doch welch eine Enttäuschung: der Platz war wirklich geschlossen. Doch kein Problem, laut der App gab es ja noch andere Plätze im Ort. Doch auch hier nur Enttäuschungen: Stellplätze für das Auto kaum vorhanden (und dann auch schon belegt), nur Plätze für Zelte verfügbar. Hinzu kam, dass der Ort sehr touristisch und auch voll war, einige Busse standen am Ortseingang, ein Kreuzfahrerschiff lag vor dem Hafen.
Enttäuscht machten wir uns wieder auf den Weg, doch wohin? Der nächste Platz, Richtung Cancun gelegen, war an diesem Tag nicht mehr zu schaffen, auch wollten wir ja nicht so weit rein nach Yucatan. Kurz entschlossen machten wir uns wieder auf den Weg nach Chetumal, immerhin wussten wir, was uns dort erwartete.
Unser 'alter' Platz war leider schon besetzt von einem Sprinter aus Ravensburg, als wir abends, mit einer Pizza aus der Stadt versorgt, wieder zurück waren. Erst einmal machten wir uns über das Essen her, denn wir waren mittlerweile hungrig. Während des Essens kamen die Besitzer des Sprinters, Sigrid und Hans. Sie setzten sich zu uns und der Abend verging wie im Fluge. Wir waren uns sehr sympatisch und so verabredeten wir, gemeinsam hier das Neue Jahr zu erwarten.
Am nächsten Tag fuhr ich mit den Beiden in die Stadt, wir wollten das Maya-Museum besichtigen - und nach so viel Kultur und Wissensbefriedigung musste der körperliche Durst natürlich auch gestillt werden.
Was es sonst noch so gab:
Mit Sigrid und Hans verstanden wir uns sehr gut und hatten in diesen Tagen einige Stunden bei dem einen oder anderen Bier gemeinsam verbracht. So war es nur verständlich, dass wir den Silvesterabend ebenfalls gemeinsam in einem nahegelegenen Restaurant begehen wollten. Zu uns gesellten sich noch Clemens aus Deutschland und seine mexikanische Freundin Ana. Es ging allerdings sehr ruhig zu, nach dem Essen saßen wir noch bis 1:30 Uhr nachts draussen vor den Autos und kamen bei lustigen Gesprächen mit viel Lachen in das Neue Jahr hinein.
Am 2. Januar war dann Schluß mit der Karibik, wir wollten uns so langsam auf den Weg Richtung Norden machen, denn ein Ende der Reise war mittlerweile abzusehen.
Wir kamen durch Becan durch, nur einen ganz kurzen Abstecher von der Straße lag wieder eine Maya Ruine, ein regionales religiöses und politisches Zentrum der Maya. Die ersten Nachweise menschlicher Besiedelung gehen ins Jahr 600 v. Chr. zurück. Die Blütezeit der Stadt war jedoch in den Jahren 600–1000, bewohnt war die Stadt bis etwa 1250.
Leider war es uns nicht vergönnt, unterwegs bzw. im Dschungel Affen zu sehen. Den einzigen sahen wir auf diesem Hinweisschild, etwas weiter konnten wir einen 'Affenübergang' über die Straße entdecken:
Viel ist von den nächsten paar Tagen nicht zu berichten: In Villahermosa fanden wir eine Hundefriseurin, die leider auch nur mit der Maschine arbeitete. Aber da Oskar immer mehr unter den Temperaturen leidete, bissen wir in den sauren Apfel und ließen ein Trimming vornehmen - das war auch schon das einzig Aufregende.
Ach ja, das hätte ich fast vergessen: kaum wieder auf dem Highway gab es einen dicken Stau wegen Unfalles, also die nächste Gelegenheit genutzt, umgedreht und über mautfreie Straßen zum nächsten Ziel, einem Campground am Lago de Catemaco. Doch die Idee, auf die Nebenstrecke zu wechseln, hatten viele - und so verloren wir erst einmal zwei Stunden. Doch das war noch nicht alles: ca. 20 km vor dem Ziel war die Straße gesperrt, Indios demonstrierten. Den Grund konnten wir nicht erfahren aufgrund unserer nicht vorhandenen Spanischkenntnisse. Nach gut einer Stunde bekamen wir von einem anderen Mexikaner den Hinweis auf eine 'Umleitung' durch die Felder, die wir auch fanden. Mit insgesamt vier Stunden
Verspätung kamen wir am Platz an - es war ein Sche...tag, und der Platz gab uns mehr oder weniger den Rest. Aber es war mittlerweile spät und dunkel und notgedrungen blieben wir dort.
In Playa de Chachalacas am Golf von Mexiko fanden wir für 2 Nächte einen Stellplatz auf einem kleinen Campground, der einer Restauration angeschlossen war. Ein bisschen 'amüsierten' wir uns über ein Auto, auf dem in französch stand: Vive la Aventura - eine geführte Tour mit 8 Autos aus Quebac, das ultimative Abenteuer!!
Am Sonntagnachmittag waren wir angekommen, da noch Wochenendtrubel herrschte, wurde der Strand von vielen Quads befahren - aber das dauerte nicht mehr allzu lange.
Am nächsten Morgen sahen wir einigen Fischern zu, die ihr großes Netz mit ca. 10 Leuten einholen wollten. Die Fangausbeute war sehr gering - davon können die Menschen nicht auf Dauer leben.
Diese Bilder sprechen für sich...
Zur Mittagspause fanden wir diesen Kratersee in ca. 2300 m Höhe, den Lago de Alchichica. Es gefiel uns so gut, dass wir blieben. Am nächsten Morgen wurde uns die Höhe bewusst: es wurde kalt, gerade einmal 1 Grad Celsius. Da musste die Heizung wieder ran.
Die Ruinenstadt Teotihuacan liegt ca. 45 km nordöstlich von Mexiko City und sollte das nächste Ziel sein. Erst einmal sahen wir in der Ferne den Vulkan Popocatepetl. Er gilt als einer der aktivsten Vulkane Mexikos - und wir konnten ihn 'rauchen' sehen. Das war zwei Tage vor seinem Ausbruch!
Ein paar Kilometer vor Teotihucan verabredeten wir ein letztes Mal mit Henning einen Treffpunkt. Er war auf dem Weg nach Veracruz, um sein Auto nach Deutschland zurück zu verschiffen. Es war schön, ihn noch einmal zum Abschied drücken zu können. Wir sehen uns definitv in der Heimat wieder.
Teotihuacán ist eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenstädte Amerikas, die vor allem für ihre Stufentempel wie etwa die große Sonnenpyramide bekannt ist. Die archäologische Stätte, die seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, liegt in der Nähe der heutigen Stadt Teotihuacán de Arista. Das Gebiet von Teotihuacán war bereits seit dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert permanent besiedelt. Zwischen 100 und 650 nach Christus war die Stadt das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Meso-amerikas. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung hatte sie möglicherweise bis zu 200.000 Einwohner. Damit war sie zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt. Ab etwa 650 schwand ihr Einfluss, bis sie um 750 aus noch nicht vollständig geklärten Gründen weitgehend verlassen wurde. Ihre kulturellen Einflüsse prägten Zentralmexiko aber noch bis zur spanischen Eroberung Mexikos.
Die Azteken fanden Teotihuacan bei ihrer Einwanderung ins Hochland von Mexiko bereits als Ruinenstadt vor, die seit Jahrhunderten verlassen war. Sie sahen in ihr einen mythischen Ort und gaben ihr den bis heute fortlebenden Namen Teotihuacan, der so viel bedeutet wie Wo man zu einem Gott wird.
Es ist zu merken, dass es sich bei dieser Ruinenstadt um einen stark frequentierten touristischen Anziehungspunkt handelt. Insbesondere die Händler wollen ihr Geld verdienen, aber manchmal nervte es ein bisschen. Viele Touristen bestiegen den Sonnentempel, wir schenkten es uns (bzw. waren nur bis zur ersten Plattform), da die einzelnen Stufen sehr steil und hoch waren.
Morelia ist die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Michoacán. Aufgrund der gut erhaltenen Gebäude aus der Kolonialzeit ist sie eine der meistbesuchten Städte Mexikos. Seit 1991 gehört die Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Bereits im Dezember, auf dem Weg nach Oaxaca, kamen wir durch Morelia durch, die Hauptroute führt direkt durch die Altstadt. Wir hätten eigentlich für eine Besichtigung stoppen sollen, hatten damals aber keine Zeit dafür. Aber das, was wir sahen, gefiel uns so gut, dass wir jetzt den Umweg in Kauf nahmen - und bereuten es auch nicht! Es waren auch so gut wie keine wilden Hunde zu sehen, so dass wir die Besichtigung auch mit unserem Rüpel Oskar durchführen konnten.
Im Zentrum die große Basilika, abends wunderschön mit Beleuchtung.
In Moreila gab es einige Kirchen zu besichtigen, leider waren nicht alle geöffnet. Hier eine kleine Zusammenstellung. Auffällig, dass auch nach dem 6. Januar, den Heiligen Drei Königen, die Geburt Jesu dargestellt blieb.
Nicht nur die Basilika war abends beleuchtet, hier noch ein kleiner Eindruck dessen, was wir entdecken konnten:
Ihr müsst unbedingt nach San Miguel de Allende, da könnt ihr auch ganz entspannt mit Oskar laufen - so der mehrfache Tenor von Henning.
San Miguel de Allende ist eine ca. 80.000 Einwohner zählende Stadt. Seit dem Jahr 2008 gehört die Stadt zum UNESCO-Welterbe. Daneben gehört San Miguel de Allende zu den Pueblos Mágicos („Magischen Orten“). Der leichte aber stetige Bevölkerungszuwachs der letzten Jahre beruht im Wesentlichen auf der immer noch anhaltenden Zuwanderung von Familien aus den Dörfern der Umgebung. Etwa 10 bis 15 % der Einwohner sind Ausländer, zumeist nordamerikanische Rentner. Die Bewohner mit ihren kleinen Läden und Restaurants haben sich auf die Nordamerikaner eingerichtet. Unser Stellplatz, der San Miguel RV Park, liegt sehr zentrumsnahe. Gleich um die Ecke gibt es den Mercado Sano, Samstags findet hier immer ein Markt statt.
Erst einmal waren wir überrascht: Diego und Isabella standen hier. Die Beiden aus Colorado hatten wir schon am Lago de Chapala kennen gelernt. Auch weiter Deutsche waren in den 10 Tagen, die wir hier verbrachten, Gäste des Platzes.
Da unser Fahrerhaus diverse Roststellen hat und eigentlich restauriert werden müsste, in Mexiko noch neue LKW mit der alten LT-Hütte gebaut werden, die wahrscheinlich auch auf unser Fahrgestell passen sollten, trug ich mich schon einige Zeit mit dem Gedanken, evtl. eine neue Fahrerkabine in Mexiko zu kaufen. In San Miguel de Allende gibt es einen deutschen KFZ-Meister, Matthias, den ich dazu aufsuchte. Ich will es kurz fassen: ein Austausch wäre zu teuer und würde sich nicht lohnen, da unser Fahrerhaus zwar viele Roststellen hat, aber keine Durchrostungen und noch relativ gut in Schuss ist - so Matthias Aussage. Doch für eine komplette Restaurierung würde er auch mindestens eine, eher 2 Wochen benötigen. So ließen wir diesen Gedanken fallen.
Der Besuch bei Matthias war trotzdem sehr positiv, denn zum einen bekamen wir noch gute Tipps für die Weiterfahrt Richtung Norden, zum anderen durften wir durch seine Hallen und Werkstatt laufen (die einen sehr guten Eindruck machten). Auch bietet er Unterstellmöglich-keiten, wenn man zwischendurch mal in die Heimat will.
Matthias beschäftigt sich vorwiegend mit der Restauration von Oldtimern und mit der Aufbe-reitung für eine Südamerika-Ralley. Die Autos kann man für die Ralley bei ihm mieten.
Es waren einige Schätze zu bewundern:
Das hier ist der zentral gelegene RV-Park, wir stehen direkt neben Isabella und Diego. Die eine oder andere Stadtbesichtigung machten wir gemeinsam mit den Beiden.
Und das eine oder andere Schätzchen, zumindest aus unserer Sicht, ist ebenfalls auf dem Platz zu finden.
San Miguel De Allende ist eine sehr schöne Stadt, es wird drauf geachtet, dass Neubauten dem ursprünglichen Stil behalten.
Mit dem Bus (der Fahrer machte den Eindruck, als können er kaum übers Armaturenbrett schauen) ging es, gemeinsam mit Isabella und Diego, einen guten Kilometer hoch zum großen Aussichtspunkt über die Stadt:
Da es nicht mehr lange dauerte, warteten wir den Sonnenuntergang noch ab und versuchten, diesen in mehreren Perspektiven abzulichten.
Der Fußmarsch runter in die Stadt brachte uns wieder viele Fotomotive
Ebenso wie in Morelia gab es für uns viele Kirchen zu besichtigen. Die große Kathredale, Parroquia de San Miguel Arcángel, wurde in rosafarbenem Stein und gotischem Stil im 17. Jahrhundert erbaut und 1880 nach Vorlage des Ulmer Münsters umgebaut
Die Bilder bei Nacht dürfen natürlich auch nicht fehlen
In San Miguel de Allende gibt es noch das Kulturzentrum, das wir lt. Henning auf jeden Fall besichtigen sollten - alles relativ nahe zur Downtown.
In einem großen Saal verziert ein Wandgemälde den Raum - ich muss gestehen, dass es auf Fotos besser rüberkommt als in Natura (letztes Bild):
Es musste unbedingt noch ein Abschiedsfoto mit Diego und Isabella erstellt werden - unseren Nachbarn für gesamt 10 Tage. Wir hatten viele anregende Gespräche miteinander - und wer weiß, vielleicht treffen wir uns einmal in Europa.
Wir bekamen den Tipp, unbedingt die Geisterstadt Real de Catorce anzuschauen. Auf dem Weg dorthin gab es das zweite Mal die Begegnung mit einem korrupten Polizisten. Wir sahen ihn, gemeinsam mit einem Kollegen, auf einem Motorrad am Straßenrand einer Stadt sitzen. Etwa 3 km später fuhr er an einer Ampel neben uns und bedeutete, wir sollen hinter der Kreuzung anhalten. Dort versuchte er mit mehreren Handzeichen, mir zu erklären, was ich falsch gemacht hätte und wofür er Geld in die eigene Tasche stecken könne. Zwischendurch versuchte er zu telefonieren, was er aber nach einigen Sekunden wieder abbrach Irgendwann war es mir zu dumm, ich hab ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass er kein Geld von mir bekäme und mich von ihm verabschiedet - er ließ mich auch fahren.
Ich habe etwas gegen korrupte Polizisten und bin im Zweifelsfall auch bereit, das Thema auszusitzen. Bezahlt für einen angeblichen Fehler habe ich bisher nicht und werde es auch nicht tun.
Etwa 200 km nördlich von San Miguel de Allende beginnt wieder eine Halbwüste. Kurz vor Real de Catorce fanden wir einen ruhigen Platz inmitten der Kakteen.
Real de Catorce ist eine ehemalige Bergwerksstadt, die in der Endphase der Kolonialzeit (ab 1772) wegen ihres Silberreichtums große Bedeutung hatte. Heute ist sie ein Städtchen mit touristischer Bedeutung mit etwa 1400 Einwohnern.
Seit der mexikanischen Revolution ist der früher bis zu 30.000 Einwohner zählende Ort, der nur durch einen zwei Kilometer langen Tunnel erreichbar ist, weitgehend verlassen und galt lange Zeit als Geisterstadt. Erst in den letzten Jahren wurde Real de Catorce durch Touristen und aufgrund der Ansiedlung einiger Künstler, die Kunstartikel für den Tourismus produzieren, wiederbelebt.
Real de Catorce ist auch ein mystischer Ort: Am 4. Oktober ist die Pfarrkirche der Unbefleckten Empfängnis das Ziel Tausender von katholischen Gläubigen, die am Tag des Heiligen Franz von Assisi diesem für vermeintliche Wunder danken.
Der Tunnel war zu niedrig für unseren Wagen, so dass wir per Anhalter mit einem Ein-heimischen diesen durchqueren mussten. Wir hatten den Eindruck, dass die Bewohner aus-schließlich vom Tourismus leben, es gibt viele Hotels, Restaurants und die unvermeidlichen Verkaufsstände für alle möglichen Souvenirs.
Es lagen noch etwa 600 km bis zum Grenzübergang nach Texas vor uns. Von dieser Strecke gibt es nicht viel zu berichten: der Weg führte über einen Highway durch die Halbwüste, links und rechts der Straße nur Zäune, die ein Abbiegen zum Schlafplatzsuchen nicht zuließen. Eine Nacht verbrachten wir zwischen den LKW auf einer Pemex-Tankstelle, nicht gerade ruhig, aber es ging auch mal.
Einen Zwischenstopp für 3 Tage legten wir in Monterrey ein, denn wir wollten Jesus besuchen. Jesus ist ein ehemaliger Kollege von Theo (siehe Blog Neufundland und Labrador), über den wir unsere SIM-Karte bekamen. Er lebt mit seiner Frau in Monterrey und da uns der Weg direkt vorbei führte, war klar, dass wir ihn persönlich kennen lernen wollten.
Am Freitag Nachmittag trafen wir bei ihm ein und konnten zwei Tage in seiner Urbanisation vor der Haustür stehen bleiben. Am frühen Abend machte er noch eine Besichtigungstour durch Monterreys Downtown, leider hatten wir keinen Fotoapparat dabei.
Da Jesus sehr gut deutsch spricht, gab es mit der Verständigung zum Glück keine Probleme.
Am nächsten Tag fuhr er mit uns los, um uns einige Sehenswürdigkeiten der Umgebung zu zeigen. So kamen wir als erstes in den kleinen Ort Santiago, hierbei handelt es sich auch um einen Pueblo Magico, d.h. dass der Ort seine Gestaltung behalten muss. Neubauten müssen im gleichen Stil wie die alteingesessenen Häuser errichtet werden.
Als nächstes ging es zum Cola de Caballo Wasserfall:
Monterrey, eine reine Industriestadt, liegt zwischen den Bergen in einem Talkessel. Leider war es sehr bewölkt, so dass wir von einem Hotelkomplex oberhalb der Stadt keine guten Fotos machen konnten. Doch es faszinierte uns, wie die Berge aus den Wolken heraus schauten:
Bei der Abfahrt aus den Bergen entdeckten wir noch diese kleine Nasenbären-Population. Eigentlich leben die Tiere in Mittelamerika, aber irgendwie hat es sie hierher verschlagen:
Innerhalb der Stadt gibt es einen Aussichtspunkt, der einen Rundum-Blick zulässt. Allerdings waren Hunde dort nicht erlaubt, so dass Jesus auf Oskar am 'Eingang' auf ihn aufpasste.
Jesus und seine Frau Silvia vor ihrem Haus:
Die Nacht von Sonntag auf Montag verbrachten wir im La Huasteca-Park, einem Naher-holungsgebiet für Wanderer und Bergsteiger. Wir standen die Nacht in einem ausgetrockneten Flußbett und nachdem bei Dunkelheit die letzten Mexikaner wieder fuhren, hatten wir eine sehr ruhige Nacht.
Am Montag Vormittag besuchten wir einen MAN-Händler in der Stadt, ich wollte schauen, ob es evtl. das eine oder andere Ersatzteil für unser Auto geben würde - doch leider war das Lager nicht mit den wichtigen Teilen bestückt, so dass wir uns zum MIttag auf den Weg zur Grenze aufmachten. Auch die letzten gut 200 km führten uns durch relativ langweilige Halbwüsten, von Bergen war kaum noch etwas zu sehen.. Kurz vor der Grenze gaben wir unser Banjercito ab. Das wurde uns sehr empfohlen, da wir nach Ablauf dieses Teils sonst nie wieder nach Mexiko mit einem Auto einreisen dürften.
Ein Fazit zu Mexiko: die 3 Monate, in denen wir diesen Winter 'nur' das Mainland besuchten, reichte im Prinzip nur für einen Überblick. Das Land hat noch viel mehr zu bieten und man kann sich
dort viele viele Monate aufhalten, um es ausgiebig kennen zu lernen.
Die Menschen selber sind ein lustiges Völkchen, teils mit ihrer Musik (zu) laut, überwiegend freundlich und hilfsbereit. Bis auf den einen oder anderen korrupten Polizisten und der einmaligen Begegnung mit dem Drogenkartell hatten wir keine Probleme mit den Mexikanern.
Was uns allerdings sehr störte, war der Müll, der häufig zu sehen war. Das es auch anders geht, zeigten die Städte wie z.B. Morelia, San Miguel de Allende und auch Monterrey. Überall dort, wo viele Touristen zu erwarten waren, wurde darauf geachtet, ausserhalb dieser POI's kümmerte sich kein Mensch darum. Und dort, wo die ärmere Bevölkerung lebt, ist es besonders schlimm. Das ist allerdings ein Phänomen, dass uns auch in vielen anderen Ländern aufgefallen ist.
Alles in allem: Mexiko ist durchaus eine Reise wert. Und bei ein bisschen Vorsicht braucht man auch keine Angst zu haben, überfallen zu werden - uns ist es jedenfalls nicht passiert.
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