Florida, der Sunshine-State. So begrüsste uns ein großes Schild an der Staatsgrenze von Alabama nach Florida. Doch erst einmal kam die Ernüchterung: Nach 2 Tagen waren wir gefrustet. Wie bereits in Alabama sind Haustiere (fast) überall an den Stränden untersagt. Mit Ausnahme von Dog-Parks. Solch einen fanden wir z.B. an einem Sandstrand, allerdings nur knapp 200 m breit und ca. 20 m tief – da ist kein ausgiebiger Spaziergang mit Oskar möglich.
Über lange Strecken entlang der Küste werden Hotels und Feriendomizile von den nächsten Urlaubsarealen abgelöst. Das ist sowieso nicht unser Ding. Des weiteren sind kaum Schlafplätze zu finden ohne Schilder ‚No Overnight Parking‘. Wir wollten schon State Parks anfahren, doch auch hier Probleme: zwar bezahlbar, aber fast alle voll. Campgrounds ausserhalb der State Parks kosten ab 70 USD aufwärts, das wollten wir nicht bezahlen.
Unsere ersten Gedanken: wir fahren auf schnellstem Wege zu den Everglades und dann ab Richtung Norden. Unter diesen Voraussetzungen bleiben wir nicht lange in Florida!
Auf der Insel St. George Island hatten wir doch einmal Glück. Beim Leuchtturm gab es auf dem Parkplatz auch das unsägliche Schild, dass Übernachtparken untersagte, aber zwischen dem Parkplatz und den Dünen zum Strand war eine kleine Parkbucht, auf der es möglich war. Mit einem jungen Paar aus Quebec als Nachbarn verbrachten wir gleich 2 Nächte dort, denn, man glaubt es kaum, auf diesem Strandabschnitt waren Hunde erlaubt. Doch vom Sunshine State war nicht viel zu merken: es war windig, bewölkt und der eine oder andere Regenschauer trieb uns doch ins Auto.
Es gab nicht viel zu fotografieren: Die Strände vermieden wir aus den oben genannten Gründen, ansonsten gab es nichts Neues, was wir nicht schon mal gesehen hatten. So ‚schlichen‘ die ersten Tage dahin, in denen wir versuchten, ein bisschen Strecke zu machen ohne unbedingt neue Tagesrekorde aufzustellen. Wir waren froh, wenn wir ausnahmsweise mal einen kostenlosen oder zumindest bezahlbaren Platz fanden.
In Homosassa Springs suchten wir den Wlldlife State Park auf, der sich rund um die ergiebige Quelle Homosassa Springs erstreckt. Sie speist mit stündlich mehreren Millionen Liter Wasser den Homosassa River, in dem Dutzende Manatees (Seekühe) leben sollten. Doch dieser State Park zeigte sich mehr als Wildgehege. Nachdem wir mit einer Tram (2 Personen-Anhänger hinter einem Pickup) vom Visitor Center zum Park gebracht wurden, entdeckten wir als erstes ein Nilpferd – definitiv kein einheimisches Tier.
Auch einige Alligatoren waren zu finden, dazu viele Vögel, teilweise ohne Käfig, was bedeutet, dass die Flügelfedern gestutzt waren. Ein Otter schwamm durch seinen Teich und spielte zur Freude der Besucher. Neben Wölfen (die waren nicht aufs Foto zu bekommen) fanden wir auch einen Schwarzbären und einen Florida-Panther. Von den Florida Panthern leben ca. 80 – 100 Tiere in den Everglades.
Alles in allem überzeugte uns das Wildgehege nicht besonders. Doch wegen all dieser Tiere waren wir nicht gekommen – in erster Linie interessierten uns die Manatees, die Seekühe. Wir hofften, diese auch in freier Wildbahn zu sehen, doch sicherheitshalber beobachteten wir sie erst einmal hier. Viel zu sehen war von diesen Tieren nicht. Drei Manatees waren in einem kleinen Pool untergebracht und wurden gerade mit Salatblättern gefüttert. Kaum mehr als ein Stück der Köpfe schauten aus dem etwas trüben Wasser heraus, die Körper waren mehr zu ahnen als zu sehen.
Doch im Fluß selber lebte noch ein weiteres Tier, das sich allerdings kaum bewegte. Auf dem letzten Bild, das ich von einer Schautafel abfotografierte, ist solch ein Tier unter Wasser zu sehen.
Für den Rückweg zum Visitor Center nahmen wir die Alternative einer Bootsfahrt durch einen kleinen Mangrovenwald an.
Haben wir uns auf dem weiteren Weg zu den Everglades verfahren? Ich glaube nicht. Das St. Petersburg in Florida hat nicht viel gemein mit dem St. Petersburg in Russland.
Fort Myers ist bekannt für seine vielen ‚Snow Birds‘, Rentnern, die vor den kalten Wintern im Norden der USA gen Florida flüchten. Viele besitzen hier einen Zweitwohnsitz. Golfplätze, kilometerlange Sandstrände und tausende Palmen sollen hier für ungetrübte Urlaubsstimmung sorgen. Wir begnügten uns mit einer kurzen Fahrt durch Downtown.
Den weiteren Weg wollten wir über den HW41 fahren, doch im Prinzip ging es von einem Ort in den nächsten. Gut zu erkennen war es dadurch, dass ein Einkaufszentrum das nächste ablöste. Und das Schlimmste: alle Zentren mit Supermärkten und Fastfood-Ketten sehen gleich aus, egal wo man in den USA gerade ist. So bogen wir nach ein paar Kilometern wieder auf die Interstate75 ab.
Doch irgendwann ging es wieder auf den HW41, der im Norden die Everglades mehr oder weniger begrenzte. Dieser Highway wird auch als Tamiami Trail bezeichnet.
Und es wurde wieder interessanter: Mangroven werden von Feuchtsavannen abgelöst, direkt neben dem Highway fließt der Tamiami Canal, in dem eine Menge Alligatoren leben.
Die Everglades reichen vom Lake Okeechobee im Norden bis an die äußerste Südspitze der Florida-Halbinsel. Sie werden auch Grasfluss genannt. Dieser Fluss ist auf den ersten Blick nicht als solcher zu erkennen, da er nur selten als offene Wasserfläche zutage tritt. Vielmehr ist diese bis zu 60 km breite Wasserader oft nur einige Zentimeter tief, so dass fast die gesamte Fläche von Gras bewachsen ist, trotzdem fließt er mit 1 Meter pro Stunde. Nur in den etwas erhöhten Gebieten wachsen gelegentlich Bäume, beispielsweise Sumpfzypressen, Gumbo-Limbo-Bäume, Königspalmen sowie Mahagonibäume. Die Everglades sollte man jedoch nicht nur als Sumpfgebiet sehen, vielmehr ist es eine Prärie, welche den überwiegenden Teil des Jahres überschwemmt und nur im Winter trocken ist.
Der höchste natürliche Punkt im Nationalpark liegt nur 2,4 Meter über dem Meeresspiegel, in den Everglades liegt sowohl geografisch als auch topografisch der tiefste Punkt des Bundesstaates Florida.
Rund die Hälfte der ursprünglichen Fläche der Everglades wird heute landwirtschaftlich genutzt, die andere Hälfte steht zum größten Teil unter dem Schutz des Nationalparks und angrenzender Naturschutzgebiete. Das Wasser der Everglades wird zum Teil zur Trinkwassergewinnung für die angrenzenden Städte, beispielsweise für Miami, verwendet. Dadurch wird den Everglades die lebensnotwendige Grundlage entzogen. Der Eingriff in die Natur der Everglades begann bereits im Jahr 1905 durch den damaligen Gouverneur Floridas. Seitdem wurde der Caloosahatchee River umgeleitet und zahlreiche Kanäle wurden bis an die Küste gelegt.
Am späten Freitag Nachmittag erreichten wir den Everglades National Park, auf dem Campground Long Pine Key hatten wir einen Platz für 5 Nächte vorgebucht. Den Samstag nutzten wir als Ruhetag, am Sonntag machten wir uns auf zum Anhinga Trail in der Royal Palm Area – Alligatoren beobachten!.
Hunde waren auf dem Trail untersagt, doch wir setzten uns kurzentschlossen über das Verbot hinweg und nahmen Oskar mit. Es gab auch keinerlei Ärger deswegen - nur einen negativen Kommentar zwischen zwei deutschen Besuchern. Wir zeigten allerdings nicht, dass wir sie verstanden hatten.
Gleich nebenan liegt der Gumbo Limbo Trail, ein Weg führte durch einen beim Hurricane Andrew im Jahre 2005 stark in Mitleidenschaft gezogenen Mangrovenwald. Doch dieses Mal ging Brigitte allein, die Wege waren zu schmal und unübersichtlich, so dass wir Oskar der eventuellen Gefahr durch Alligatoren oder Schlangen nicht aussetzen wollten.
Auch ein Besuch des Visitor Centers stand noch an, hier lernten wir u.a. den Unterschied zwischen Alligatoren und (Salzwasser)Krokodilen kennen. Die Everglades sind übrigens der einzige Ort auf der Welt, an denen diese beiden Gattungen nebeneinander leben.
Alligatoren können übrigens kurzfristig bis zu 50 km/h laufen…...
Im Süden der Everglades liegt Flamingo, wo wir an einer Bootstour durch die Wälder teilnehmen wollten. Gleich beim Hafen hörten wir ein Vogelgeschrei, aus Erfahrung wussten wir, dass es sich um junge Adler handeln müsste. Und tatsächlich: Ein Nest mit 3 Jungen war vorhanden.
Es war noch etwas Zeit und im Hafen entdeckten wir die ersten freischwimmenden Manatees. Es handelte sich um 5 oder 6 Tiere, genau konnten wir es aufgrund des trüben Wassers nicht erkennen. Meistens sah man nur die Körper als Schatten auftauchen, hin und wieder kam eine Nase zum Vorschein. Evtl. war auch ein junges Tier dabei, dass ein bisschen am Spielen war, es drehte sich manchmal kurz auf den Rücken, um anschließend wieder abzutauchen.
Ein Tier lag ganz ruhig neben einem Steg, wir dachten schon, dass es sich um ein totes Tier handelte. Doch dann kam auf einmal der Kopf zum Luftholen an die Wasseroberfläche.
Mit dem Boot ging es los, gleich am Anfang sahen wir die ersten 2 relativ großen Salzwasser-krokodile. Sie sahen schon etwas anders aus, nicht nur das Gebiss war anders, auch der Körper wirkte breiter und der Hals kürzer.
Während der Fahrt sahen wir noch das einen oder andere kleinere Krokodil am Rand des Wassers, vielfach saßen die Kleinen auch auf den Zweigen und Ästen. Im Gegensatz zu den Alligatoren kümmern sich die Muttertiere nach der Eiablage nicht mehr um das Gelege bzw. die Jungen. Diese müssen sehen, dass sie nach dem Schlüpfen allein klar kommen.
Eine Vogelwelt in den Mangroven:
Auch sehr interessant zu sehen, wir vielfach nur die Wurzeln ins Wasser ragen. Jetzt ist Winterzeit und damit ein niedrigerer Wasserstand. Im Sommer, wenn in Florida Regenzeit herrscht, ist in den Everglades der Wasserstand um einiges höher
Dann hatten wir noch einmal Glück: wir entdeckten ein Manatee – und nicht nur das! Beim genaueren Hinsehen konnte man noch ein Baby mit schwimmen sehen. Doch da die Zeit der Tour schon abgelaufen war, stoppte der Skipper nur kurz – und dann waren die 2 Tier auch schon weiter geschwommen.
Dann hatten wir noch einmal richtig Glück: Auf der Rückfahrt mussten wir über eine Brücke, die den Kanal überspannte. Im Vorbeifahren sah ich die Mutter mit ihrem Baby noch einmal, bremsen und anhalten, mit der Kamera aus dem Auto springen war fast eines.
Doch vorher musste ich noch einmal zum 'Liegeplatz' der großen Salzwaserkrokodile.....
Der letzte Tag wurde wieder zur Erspannung genutzt. Mittlerweile stieg das Thermometer, die Luft wurde schwüler und die Moskitos, die uns bisher einigermaßen verschonten, nahmen langsam zu. Somit wurde nicht verlängert, sondern wieder gestartet.
Unsere Planung, nach Key West zu fahren, stießen wir um. Von anderen Reisenden hörten wir: ja, kann man machen, muss man aber nicht unbedingt.
Über 200 km zieht sich ein Highway über eine lange Inselkette, links und rechts Wasser. So soll es dort aussehen. Plätze zum Freistehen absolute Mangelware, immer muss man damit rechnen, von der Polizei in der Nacht vertrieben zu werden.
Key West als Stadt ist relativ teuer. Sofern man einen Platz auf einem Campground ergattern kann, ist man auch gleich über 100 USD los – das wollten wir uns nicht antun. Zumindest nicht, um nur sagen zu können, wir haben den südlichsten Punkt des Festlandes der USA erreicht.
Doch Miami wollten wir uns kurz anschauen – wirklich nur kurz! Zur Mittagspause fanden wir einen kleinen Park im Süden Miamis, von dem aus der erste Blick auf den Atlantik (das erste Mal seit vielen Monaten) möglich war.
Dann über Highways nach Miami-Beach, den Strand für die angeblich Reichen und Schönen! Mit ein paar Bildern begnügten wir uns – und nahmen dann schnellsten Reißaus. 3 Std. Miami haben uns vollkommen gereicht!
Über die Interstate 95 fuhren wir noch eine ganze Weile weiter nach Norden, in Jupiter Beach fanden wir einen Platz am Boulevard, mit Blick auf den Strand, an dem ausnahmsweise mal wieder Hunde erlaubt waren. Nachteil: Der Boulevard wurde rege genutzt und fast jeder versuchte, am nächsten Morgen einen Blick ins Auto zu werfen. Es sollten 33 Grad werden, deshalb wollten wir den Tag nicht fahrend verbringen. Ganz in der Nähe gab es einen Park, in dem wir den Tag mehr oder weniger unter einer Palapa verbrachten, u.a. auch, um im Schatten sitzend in aller Ruhe die HP wieder auf Vordermann bringen zu können.
Da der Park vom Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang für Besucher gesperrt war, fuhren wir die paar Meter wieder zurück zum Boulevard, um dort noch eine Nacht zu stehen.
Am nächsten Vormittag ging es über Jupiter Island weiter Richtung Norden. Jupiter Island hat nur etwa 800 Einwohner, aber mit gaaanz viel Geld. Es waren einige Landsitze zu sehen…. Irgendetwas müssen wir in unserem Leben wohl falsch gemacht haben.
Was weiter tun? Die Stellplatz- und Strand / Hunde-Problematik an der Küste trieb uns wieder etwas ins Landesinnere. Eigentlich wollten wir noch zum Kennedy Space Center, aber keine Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe zu finden. Somit entschlossen wir uns, darauf zu verzichten.
Lt. IOverlander gab es am Blue Cypress Lake das Middleton Fish Camp mit Boat Ramp, ein Platz mit viel Natur. Also dort hin. Der Platz kostete 20 USD, war sein Geld allerdings nicht wert, da Duschen und Toilettent total verschmutzt. Der Eigentümer kam erst gegen Abend und ließ sich nicht im Preis herunter handeln, doch fahren wollten wir kurz vor Dunkelheit auch nicht mehr. So blieb uns nichts übrig, als das Beste draus zu machen. Und irgendwie hat es sich doch gelohnt: die Natur war einfach herrlich. Hier hörten wir das erste Mal die Rufe der Alligatoren, es hört sich an wie ein Ton zwischen Grunzen und Bellen. Zusätzlich konnten wir wieder einige Vögel und Fische beobachten, Brigitte fotografierte mit Begeisterung die Blüten. Auch immer wieder schön anzusehen die Bäume mit ihren langen Moosen, für jeden Gruselfilm gut geeignet, direkt am Wasser, am Abend noch angestrahlt von der untergehenden Sonne. Nicht zu vergessen die balzenden Reiher.
Der nächste Tag – wieder einmal Probleme mit Finden eines Stellplatzes. Es war Freitag, insgesamt 6 State Parks telefonierten wir durch – alle für Wochen ausgebucht. Ein ausgesuchter Park abseits war ebenfalls voll belegt. Man gab uns dort allerdings einen Tipp: ca. 20 km weiter wäre eine Fish Camp Boat Ramp mit einem Lokal, dem Jolly Gator‘s, nur etwas laut, da zum Wochenende Livemusik gespielt wird. OK, was kann uns schon vieles passieren, also dort erst einmal hin, die Wirtin gefragt und die Erlaubnis bekommen. Natürlich gönnten wir und dort unser Abendessen, auch das eine oder andere Bier musste bestellt werden. Alles in allem hatten wir einigen Spaß und mit dem Platz viel Glück. Doch am nächsten Morgen ging relativ schnell der Krach wieder los. Die Motorboote wurden zu Wasser gelassen und die Airboats machten einen Höllenlärm.
Aber wir wollten ja nicht bleiben, nach langem Überlegen fuhren wir doch wieder zurück Richtung Kennedy Space Center. Viele erzählten uns, dass es um Welten besser wäre als Houston. So machten wir uns doch nochmal auf dem Weg und folgten dem Tipp, 20 km nördlich in Titusville den Veteran Memorial Park aufzusuchen, an dem kein Verbotsschild zu finden war.
Doch es war noch früh am Tag, so dass wir das nahe gelegene Merritt Island National Wildlife Refuge aufsuchten. Auf einer ca. 14 km langen Loop konnten wir einiges an Wassertieren entdecken. Und tatsächlich machten wir noch einmal Bilder von einigen wenigen der großen Reptilien – eigentlich haben wir doch schon genug davon.
Das Kenndy Space Center in Florida – im Nachhinein kann ich sagen: Ein Muss wenn man schon mal in der Nähe ist. Es war wirklich um Welten besser als Houston, dass wir als Ent-täuschung, gemessen am Eintrittspreis, ansahen..
Brigitte wollte nicht mit, da sie sich für die Raketentechnik nicht so interessiert, sie blieb mit Oskar auf dem Parkplatz zurück.
Es gibt diverse Ausstellungsplätze und Hallen. Bereits draußen der Rocket Garden:
As nächstes machte ich mich auf zur Bustour übers Gelände, wo wir zum einen die Werkhalle von aussen sahen, in denen Raketen gebaut wurden, ebenso die Abschußrampen. In einer Halle, wo wir einen Zwischenstopp einlegten, wurde die größte Rakete der Welt, die Apollo/Saturn V ausgestellt.
Wieder zurück im Visitor Complex machte ich mich auf in den Atlantis West Pavilion. Hier wurde die Historie der Space Shuttle ausgestellt. Unter anderem konnte man auch einen Start mitmachen. Es wurde simuliert, dass man selber in einem Schuttel sitzen würde - das rumpelte ganz gewaltig beim Start.
Ein Mars Rover:
Alles in allem war es ein sehr kurzweiliger und sehr interessanter Tag und nach fast 7 Stunden war ich wieder zurück am Auto. Wir machten uns noch auf nach Smyrna, wo ein freies Stehen möglich sein sollte. Doch nachts um 1:00 Uhr vertrieb uns ein äusserst unfreundlicher Polizist, obwohl dort definitiv kein Verbotsschild stand – das war ärgerlich, er ließ sich in keinster Weise umstimmen. Auf die Frage, wohin wir denn könnten, kam nur als Antwort: auf einen Campground. Klar, um diese Zeit haben die auch noch auf. Wo einer wäre, könnte er uns allerdings nicht sagen. Zum Glück wussten wir, dass ca. 150 m weiter eine Boat Ramp mit Parkplatz war, wo wir dann den Rest der Nacht ungestört blieben. Allerdings war aufgrund der Unfreundlichkeit und dem Ärger erst einmal an Wiedereinschlafen nicht zu denken. Hinzu kam, dass die ganze Nacht über immer wieder laute Motorräder vorbei fuhren – na klar, es war Bikerweek in Daytona Beach.
Wir machten uns am Vormittag erst einmal auf zum nahe gelegenen National Seashore and National Wildlife Refuge. Mit Oskar durften wir über die Trails wandern, leider nicht am Strand.
Daytona Beach war nicht mehr weit, ich wollte unbedingt auf den Strand fahren – immerhin scheint es der einzige Strand in Florida zu sein, den man mit dem Auto befahren darf. Doch 20 USD war uns das nicht wert, so begnügten wir uns mit einem kurzen Blick. Wie man hier Urlaub machen kann????? Na ja, muss jeder selber wissen.
Die Bikerweek war nicht zu übersehen:
Lt. IOverländer lag etwas weiter nördlich noch ein kleiner Park, an dem ein kostenloses Über-nachten möglich wäre. Wir hielten erst einmal zur Mittagspause an, schön war es und man konnte gut mit Oskar laufen. Gern wären wir bis zum nächsten Morgen geblieben, aber die Motorräder, überwiegend Harleys, verdarben es uns mit ihrem Krach.
Im Landesinneren gab es im Osceola National Forest den Camground Ocean Pond. Für gerade einmal 10 USD (halber Preis aufgrund unserer Annual Card) blieben wir 6 Nächte hier – die Temperaturen immer um die 30 Grad. Da wir einen der ganz wenigen durchgehend sonnigen Spots ergattern konnten (an diesem Tag auch noch der letzte freie Platz), wurden unsere Batterien zur Genüge aufgeladen.
Duschen und eine Waschmaschine war vorhanden – allerdings hatten die Duschen ihre besten Zeiten schon hinter sich. Aber bei dem Geld war es zu verschmerzen. Unsere Überlegung, evtl. noch den einen oder anderen Tag länger zu bleiben, entschieden unsere neuen Nachbarn, die am letzten Abend noch kamen. Insgesamt 7 Kinder mit ihren Eltern im Zelt. Nichts gegen die Anzahl der Kinder, aber wenn die Eltern selber bis spät in der Nacht laut sind, wie sollen es da die Kinder besser wissen.
Ganz in der Nähe, beim Wegfahren, konnten wir erkennen, dass in Florida Bäume auch auf alten Autos wachsen können.
In Jacksonville steht ein Nachbau des Fort Caroline. Französische Siedler versuchten hier im 16. Jh. Indianerangriffen, Stürmen und der Hitze zu trotzen – und scheiterten. Auch wir scheiterten, denn es war geschlossen. Das Corona Virus holte uns in den USA ein. Schon Jacksonville Downtown machte auf uns ein etwas ausgestorbenen Eindruck. Und jetzt hier – geschlossen. Die nächsten Versuche, noch einen Platz auf einem State Park Campground zu bekommen, scheiterten ebenfalls. Seit dem letzten Freitag, als Trump erließ, dass für 30 Tage keine Europäer mehr in die USA kommen dürften, hatten alle National- und State Parks mit ihren Campgrounds, alle Visitor- und Welcome Center geschlossen.
Mit einer Fähre konnten wir über den St. John River übersetzen, beide Seiten der Anlegestelle wurden von Pelikanen zum mittäglichen Putzen bzw. Schlummern genutzt.
Zum Glück fanden wir in Ferdinand Beach, ganz im Norden Floridas, noch eine Boat Ramp. Hier standen wir nicht allein, ein kanadisches Ehepaar mit ihrem Wohnmobil stellten sich im Laufe des Abends noch dazu.
Und das war es schon mit Florida. Entgegen unserer gefrusteten Meinung am Anfang haben wir doch tatsächlich einen ganzen Monat in diesem Staat verbringen können. Es war schon sehr interessant, insbesondere die Natur in den Everglades, aber auch an den anderen Stellen, wo uns viele Wasservögel und vor allem Alligatoren begegneten. Doch aufgrund der Restriktionen bzgl. Hunde am Strand und den nur wenigen freien Übernachtungsplätzen, insbesondere in Hinsicht auf total ausgebuchter staatliche Campgrounds, bleibt ein großer Wermutstropfen bei uns hängen.
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Marion Endres (Montag, 13 April 2020 03:07)
Hallo Ihr Zwei,
Genauso haben wir Florida auch empfunden: Schöne Natur und Tierwelt, zugebaute Küsten deshalb nur wenige schöne Stellplätze, teuer. Kennedy Space Center war mega. Alles in allem schön. - Tolle Bilder habt ihr gemacht.
Sabine&Theo (Montag, 13 April 2020 10:04)
Frohe Ostern aus Deutschland!
Wir hoffen Ihr seid gesund und munter. Bei uns ist soweit alles ok. Nur das Reisen geht uns ab. Marokko mussten wir canceln. Jetzt hoffen wir noch ein bisschen darauf, dass wir im Juli wieder nach Südamerika verschiffen können... Schaun mer mal.
LG Sabine&Theo