Der Blue Ridge Parkway (kurz BRP) ist eine als National Scenic Byway ausgewiesene Panoramastraße, die 755 km längs der Blue Ridge Mountains – einem Teil des Appalachen-Gebirgszugs – in den Vereinigten Staaten von Amerika führt. Sie verbindet den Shenandoah-Nationalpark in Virginia mit dem Great-Smoky-Mountains-Nationalpark in North Carolina. Die Idee eines Parkways zur Verbindung der beiden Nationalparke entstand 1933 infolge des Baus des Skyline Drive, einer vergleichbaren, aber wesentlich kürzeren Straße im Shenandoah-Nationalpark. Bereits im November 1933 fällte das US-Innenministerium einen Grundsatzbeschluss, am 11. September 1935 war Baubeginn und am 30. Juni 1936 verabschiedete der Kongress der Vereinigten Staaten das formale Gesetz zur Widmung des Parkways. Er wurde in 45 Baubschnitten geplant und verwirklicht. Deren Umsetzung zog sich über mehrere Jahrzehnte hin, weil die Finanzierung zunächst durch den Zweiten Weltkrieg, dann durch fehlende Mittelzuweisung durch den Kongress verzögert wurde. Der letzte Abschnitt wurde 1968 formell begonnen, aber erst 1987 vollendet.
Die Straße sollte einerseits ein modernes touristisches Angebot für die durch zunehmende Massenmotorisierung geprägte Gesellschaft machen. Andererseits wurde sie zur Arbeits- beschaffungsmaßnahme für einen von der Great Depression schwer getroffenen ärmeren und ländlichen Teil der Vereinigten Staaten. Präsident Roosevelt rief den New Deal aus und legte große öffentliche Infrastrukturmaßnahmen auf.
Diese Strecke sollte das nächste Highlight auf dem Weg nach Halifax werden.
Der erste Eindruck, als wir von Florida kommend die Staatsgrenze nach Georgia überquerten, ließ bei uns die Frage aufkommen: genauso wie in Florida? Einerseits ja, denn das Welcome Center hatte ebenfalls geschlossen. Doch das hatte mit dem Staat selber nichts zu tun, es hing mit dem Corona Virus zusammen.
Wir wollten nach Saint Simons, dort sollte es einen kleinen Platz am Strand geben. Über eine hohe Brücke ging es über den Brunswick River.
Saint Simons hat uns sehr sehr gut gefallen. Im Gegensatz zu den Orten in Florida wie z.B Miami Beach oder Daytona Beach gab es hier kleinere Urlaubsdomizile. Und vor allem: Hunde am Strand erlaubt.
In der ersten Nacht blieben wir fast mittig des Ortes auf einem Public Parkplatz mit Blick auf den Strand stehen.
Es wurde Frühling, auch die Eidechsen ‚balzen‘
Am Vormittag, nach dem Verfolgen des Sonnenaufganges, schauten wir uns noch Richtung nördlicher Seite des Ortes um: Ein passender Parkplatz mit einem schönen breiten Strand. An diesem Tage fuhren wir gerade einmal 3,4 km – und blieben noch eine Nacht. Was uns allerdings negativ auffiel: Die Amerikaner, zumindest hier, nahmen nicht viel Rücksicht auf die derzeitige Corona Krise. Junge Leute hingen in großen Trauben dicht zusammen, abends gab es die eine oder andere Party – allerdings so weit ab, dass uns die Lautstärke nicht sonderlich störte.
Morgens trafen sich Seniorgruppen zum gemeinsamen Strandspaziergang, nicht ohne sich vorher bei der Begrüßung zu busseln. Mehr als einmal mussten wir einen an unserem Auto Interessierten bitten, etwas Abstand zu halten.
Eine achtköpfige Gruppe, Jugendliche und Erwachsene, verstanden überhaupt nicht, dass ich ihrer Bitte, das Auto von innen besichtigen zu können, nicht nachkam. Es war uns allerdings egal, wie sie darüber dachten
Der Strand war groß und breit genug und obwohl es sich im Laufe des Tages immer weiter füllte, konnten wir auf genügend Abstand achten. Nur einmal musste ich etwas dichteren Kontakt suchen: ein Angler schenkte uns 2 frisch gefangene Fische, die wir auch gleich am Abend verzehrten (leider gibt es davon keine Bilder)
Mit Hilfe der IOverlander-App fanden wir eine schöne Boat Ramp, aber leider auch massenhaft Fliegen. Also wieder ein Stück zurück und einen Platz zwischen LKW und anderen Campern, die alle auf ‚der Flucht‘ aus Florida waren, auf einer Raststätte der I95. Doch es war auch nicht auszuhalten, einfach zu laut. Also wieder zurück an die Boat Ramp in der Hoffnung, dass bei Dunkelheit die Fliegen nicht mehr stören würden – so war es dann auch. Nach einer ruhigen Nacht fiel der morgendliche Spaziergang relativ kurz aus: selbst Oskar waren die Fliegen zu viel.
Auf schönen Nebenstrecken mit Landwirtschaft, Wäldern, Sümpfen durch Georgia, South und North Carolina versuchten wir, den Blue Ridge Parkway zu erreichen. Es wurde immer schwieriger, einen ruhigen Stellplatz zu finden, da alle Campgrounds und Parks geschlossen waren. Doch hin und wieder hatten wir Glück. Zum Teil fanden wir Parkplätze an Trails, einer Picnic Area mit Duldung des Rangers...
... einem Forstweg an den Helton Creek Falls...
... an einem Sportplatz mit Besuch des Sheriffs am nächsten Morgen und, als Abschluss vor dem Erreichen des BRP, einem Rastplatz am Visitor Center von Franklin, das tatsächlich noch geöffnet war. Die Rangerin dort erlaubte uns das Stehen trotz Verbotsschilds – viele verstanden unser Problem, überhaupt keine andere Möglichkeiten mehr finden zu können.
Es war schön. wieder durch die Berge zu fahren, der Frühling war am Kommen.
Von Franklin aus wollten wir in die Great Smoky Mountains, einem großen Nationalpark. Doch auch dieser wurde mittlerweile wegen des Virus geschlossen. Rundum riegelte die Polizei die Zuwege ab, nur die Bewohner durften dort hinein, für Touristen gab es absolut keinerlei Freigaben mehr.
Die Stadt Cherokee liegt direkt an den Great Smoky Mountains und war somit für uns auch nicht zu erreichen. In dieser Stadt liegt auch das südliche Ende (oder Anfang?) des BRP – somit waren auch die ersten 22 km nicht zu befahren. Doch bei 755 km Gesamtstrecke konnten wir (notgedrungen) auf dieses Stück auch verzichten.
In der Stadt Whistler, in der uns die Polizei die Weiterfahrt verweigerte, fanden wir die bisher günstigste Tankstelle: der Liter kostete umgerechnet gerade einmal 0,47 €.!
Dann war es so weit, wir waren auf dem Blue Ridge Parkway angelangt. Herrliche Ausblicke auf die Apalachen begleiteten unseren Weg, viele Overlooks säumten die Strecke.
Nicht lange und wir erreichten den höchsten Punkt mit 1845 Metern.
Das Wetter war nach 3 durchgehenden Regentag wieder herrlich geworden. Es herrschten immer knapp unter 30 Grad, in den Höhen war es angenehm warm. Allerdings war hier der Frühling noch nicht so weit. In den Apalachen scheinen, so zumindest unser bisheriger Eindruck, überwiegend Laubbäume zu wachsen, nur vereinzelt konnten wir kleine Knospen entdecken, so dass es noch nicht am Grünen war.
Die Straßen waren von Rhododendren gesäumt, die vielfach dicht an dicht standen – wie muss es hier in etwa4 Wochen aussehen, wenn diese in voller Blüte stehen?
Am Mount Pisgah gab es einen großen Parkplatz für Wanderer, in über 1500 m Höhe mit Blick zu beiden Seiten der Kuppe. Wir blieben gleich 2 Nächte. Ein gutes hat das Virus doch: wir waren nicht gezwungen, den nahe gelegenen kostenpflichtigen Campground zu nutzen. Allerdings wurden wir an diesem Platz nicht von einem Ranger gestört. Doch es ging aufs Wochenende zu und eine Menge Wanderer kamen den Berg hinauf. Es gelang uns, genügend Distanz zu den Menschen zu halten und die vielen, immer wiederkehrenden Fragen zu unserem Auto auch aus mehreren Metern Entfernung zu beantworten.
Am ersten Abend ein tolles Schauspiel: die Wolken im Osten wurden beschienen, während die Sonne über den Bergen im Westen unterging. Einfach nur toll!
Am nächsten Tag überschlugen sich die Ereignisse. Unser eigentlicher Plan war ja, langsam Richtung Norden zu zockeln und im Mai nach Kanada über die Grenze zu fahren, um unser Auto ab Halifax wieder zurück zu verschiffen und am 2. Juni mit Condor nach Frankfurt zu fliegen. Wir hörten im Vorwege schon, dass die Grenze von Kanada Richtung USA schon dicht wäre, doch mittlerweile soll sie in beiden Richtungen zu sein. Ich rief bei der Deutschen Botschaft in Kanada an und man erklärte mir, dass ich keinerlei Chancen hätte, überhaupt ins Nachbarland zu kommen. Was tun? Abwarten und hoffen, dass es in ein paar Wochen doch klappen könnte? Immerhin hatten wir ja gültige Verschiffungspapiere und auch Flugtickets. Doch was ist, wenn wir vielleicht doch über die Grenze kommen könnten, aber der Flug in der Zwischenzeit gecancelt werden würde? Bisher planten wir für den Fall, nicht nach Hause zu kommen, noch in den USA zu bleiben, immerhin hat unser Permit bis zum 10. September Gültigkeit. Doch was uns die letzten Tage zeigten: ein entspanntes Reisen in den USA war nicht mehr möglich und wir überlegten, ob es Sinn machen würde, die Reise vorzeitig abzubrechen. Hinzu kam, dass wir von einem Freund, der mittlerweile in Kanada auf dem Weg nach Halifax war, nicht die positivsten Nachrichten kamen.
Unser Internet am BRP reichte gerade für Whatsapp und Facebook, an ein weiteres Surfen war nicht zu denken. Doch wir hatten Kontakt mit unserem Jüngsten und seiner Frau in der Heimat, die beide aufgrund der Corona Krise diese Woche zu Hause waren. Sie suchten uns Flüge heraus und nach einigem hin und her (teilweise werden ab 1.4. keine Tiere mehr mitgenommen) fanden sie einen Flug mit der Lufthansa für uns: am 22.April ab Orlando, Florida, nach Frankfurt.
Es wurde noch abgeklärt, dass Oskar im Gepäckraum mitreisen konnte und kurzerhand die Flüge gebucht. Die Zusage, das Auto von Baltimore statt Halifax zu verschiffen, hatten wir über Seabridge schon erhalten, so dass am Montag auch hier endgültig gebucht wurde. Den MAN werden wir am 20.4. im Hafen abgeben und uns dann mit einem Mietwagen auf die fast 1500 km lange Strecke nach Orlando aufmachen. So war der Plan und wir hofften, dass alles klappen würde.
Etwas erleichtert der jetzt annähernd sicheren Abreise, 6 Wochen vor dem eigentlichen Plan, machten wir uns auf den weiteren Weg. Nach Baltimore war es nur noch knapp 700 km direkter Weg, doch wir mussten noch 3 Wochen überbrücken – und wo das besser als auf dem BRP?
Auf dem Weg zum Craggy Dome View, unserem nächsten Stellplatz, wieder ohne irgendeine Störung oder Diskussion mit einem Ranger.
Ein paar Ausblicke:
Zwei Nächte blieben wir am Linville Falls Trail Parkplatz:
Nachdem das Wochenende bis fast 30 Grad herrschten, schlug das Wetter jetzt um. Am Diensttag schafften wir gerade einmal 40 km bis zu einem weiteren großen Trail Parkplatz, dem Julian Price Park – und das bei Schneeregen!
Ein Ranger sprach uns an und meinte, Campen wäre hier untersagt. Doch unseren Argumenten, wir wüssten nicht wohin, da alle Campgrounds geschlossen wären, wir hier niemanden gefährden können bzw. selber gefährdet wären, genügend Distanze zu anderen gehalten werden könnte, fanden bei ihm Gehör und er duldete es. Die ersten beiden Tage verbrachten wir fast nur im Wohnkoffer, das Wetter lockte nicht zum Rausgehen, wenn nicht unbedingt nötig. Am zweiten Tag ging es noch kurz in die nahe liegende Stadt Boone, da unsere Lebensmittel aufgefüllt werden mussten. Beim Walmart eine böse Überraschung: nur eine Gallone Trinkwasser durfte ich einkaufen, hatte aber 10 Kanister im Einkaufswagen. Doch meinen Erklärungen, wir würden mit unserem Wohnmobil irgendwo in der Einsamkeit stehen ohne tägliche Fahrt in die nächste Stadt, erweichten auch den Vorgesetzten des Kassierers und somit sollten die nächsten Tage erst einmal gesichert sein.
Auf schönen Trails konnten wir mit Oskar wandern, die Wiese lud zum Ballspielen ein, die Nächte waren absolut ruhig. Da ließ es sich in der selbst gewählten Quarantäne gut aushalten.
Wir wollten die ‚Gastfreundschaft‘ an diesem Platz nicht überbeanspruchen und uns deshalb nach vier Tagen, an einem Samstag, wieder auf den weiteren Weg machen. Wie schon vom Ranger erwähnt, wurde der Platz zum Wochenende und bei besserem Wetter von den Einheimischen stärker frequentiert.
Doch auch dieser Plan war Makulatur: Am Freitagabend mussten wir ihn doch verlassen, da ab diesem Zeitpunkt sämtliche Recreation- und Picnic Areas ebenfalls geschlossen wurde. Doch ganz nahebei war noch eine Boat Ramp, so dass wir für die Nacht noch einen Platz hatten. Allerdings herrschte hier am frühen Morgen schon reger Verkeht: die Angler kamen…..
Ein paar weitere Ausblicke:
Als nächstes fanden wir einen größeren Overlook mit schönen Blick aufs Tal und einigen Trails, u.a. auch zu einem kleinen Wasserfall. Hier konnten wir noch 2 Tage übers Wochenende überbrücken. Zum Glück hielten die neugierigen Amis, die uns auf das Auto ansprachen, genügend Sicherheitsabstand ein, so dass wir auch das Glas Wein draußen genießen konnten.
Die Aussichten rissen nicht ab und der Frühling war in immer mehr Ecken erkennbar
Der nächste Schlafplatz
Direkt bei dem Museumsdorf Mabry Mill mit ihrer alten Mühle gab es einen Overflow Parkplatz – auch wieder eine Möglichkeit, die Nacht zu verbringen - vielleicht merkt man es: Das Übernachtungsthema stand mittlerweiel bei uns im Vordergrund. Es wurde immer mehr zum Problem.
Sehr häufig waren die Wiesen auf dieser Art eingezäunt
Am Abbott Otter Lake konnten wir wieder einmal mit Duldung der Ranger 3 Tage bleiben. Aufgrund der Trails war es auch für Oskar wieder interessant, konnte er doch nach Herzenslust im Gras schnüffeln. Doch leider wehte an diesen Tagen ein starker und kalter Wind, so dass wir nur die sonnigen Nachmittage im Windschatten des Autos aushalten konnten. Aber wichtiger: wir konnten wieder ein paar Tage überbrücken
Leider wurde es immer ungemütlicher, es regnete häufiger und es wurde kalt, abends und am Morgen musste die Heizung laufen.
Noch eine kleine Zusammenfassung der letzten Eindrücke:
Auf einmal war der Blue Ridge Parkway abgesperrt, ebenso wie am Südende fehlen uns die letzten ca. 25 km. Danach wäre die Straße übergangslos in den Skyway des Shenandoah Nationalpark übergegangen, der allerdings, wie alle anderen Nationalparks, ebenfalls gesperrt war. Schade, denn es gab noch 3 Plätze, auf denen wir den einen oder anderen weiteren Tag hätten stehen können. Immerhin war es uns gelungen, auf diesen etwas über 700 km neunzehn Tage in mehr oder weniger Einsamkeit (von Wildnis kann man nicht unbedingt sprechen) zu überbrücken.
Die nächsten Tage versuchten wir, am Shenandoah River und im George Washington National Forest auf dem einen oder anderen Platz, abseits der Bevölkerung, ungestört zu verbleiben.
Eine Nacht wollten wir vor dem Visitor Center vom Manassas National Battlefield Park verbringen, doch hier fanden wir kein Gehör von den Rangern, da der Komplex über Nacht verschlossen wird.
Die Erste Schlacht bei Manassas, auch bekannt als Erste Schlacht am Bull Run, fand am 21. Juli 1861 statt und war die erste nennenswerte Landschlacht des Amerikanischen Bürgerkrieges. Sie endete mit einem Sieg der konföderierten Potomac- Armee.
Der psychologisch wichtige Erfolg der konföderierten Truppen durchkreuzte die Pläne der Unionsregierung unter Präsident Abraham Lincoln, der Sezession der Südstaaten durch einen Vormarsch auf deren Hauptstadt Richmond ein schnelles Ende zu bereiten.
Auf der Fahrt nach Baltimore streiften wir auch Washington DC, ein kleiner Schlenker und wir waren am Weißen Haus, dass ich unbedingt sehen wollte – zu unserem Glück ließ sich der US-Präsident nicht sehen, bestimmt hätte er uns wohl für die Corona Krise verantwortlich gemacht…..
Ob der Secret Service uns beobachtete? Wir wissen es nicht genau….
Montag früh, ca. 4:00 Uhr (wir standen auf einer Rest Area kurz vor Baltimore und hatten somit mal wieder einigermaßen gutes Internet, wovon die letzten Wochen in der Einsamkeit keine Rede sein konnte), klingelte unser Smartphone. Unsere Schwiegertochter überbrachte uns die nächste Hiobsbotschaft: der gebuchte Flug in 3 Tagen ab Orlando war storniert worden. Angeblich hätten wir eine Mail dazu bekommen müssen, doch das Buchungsbüro Travelgenio hatte uns nicht darüber informiert. Ich erwähne das hier explizit, weil ich jeden Leser unseres Blogs davor warnen möchte, dieses Unternehmen in Anspruch zu nehmen. Auf meine Beschwerde hin hat man uns erst fünf Tage später geantwortet. Was wäre gewesen, hätte Schwiegertochter nicht bei Lufthansa angerufen? Wir hätten das Auto am Vormittag in Baltimore in den Hafen gebracht und uns wie geplant mit einem Mietwagen auf die 1500 km lange Strecke nach Orlando begeben, um dort zu erfahren: der Flug wurde gecancelt.
Also alles wieder auf Anfang: die gebuchten Mietautos in Baltimore und auch vom Flughafen Frankfurt wurden erst einmal storniert. Schwiegertochter konnte mit der Hotline von Lufthansa einen Flug 5 Tage später ab Chicago buchen (der dann noch einmal für 2 Tage vorher umgebucht wurde). Auch Seabridge war sehr flexibel und buchte das Auto auf eine Woche später um.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich Seabridge sehr loben, die letzten Wochen waren sie sehr hilfsbereit und flexibel in den Lösungen für unsere Verschiffung. Wir können dieses Unternehmen, im Gegensatz zu Travelgenio, sehr empfehlen.
Die nächsten Tage bis zur Autoabgabe am Donnerstag gestalteten sich etwas schwieriger, da wir nicht mehr in die Einsamkeit verschwinden konnten. Aber wir fanden dann doch noch den einen oder anderen Parkplatz und konnten uns von den Mitmenschen entfernt halten.
Am Donnerstag, den 23.4., wurde vor der Autoabgabe im Hafen noch der Mietwagen abgeholt und dann ging es Richtung Chicago. Wir planten 2 Tage Fahrt für die Strecke ein, für die letzte Nacht buchten wir uns noch nahe beim Flughafen in ein Hotel ein.
Endgültig daran glauben, dass es nach Hause geht, konnten wir erst, als wir die Bordkarten in den Händen hielten. Kurz bevor wir ins Flugzeug stiegen, wurde uns noch bestätigt: Oskar ist auch im Flieger.
Dann hoben wir endlich ab!!!
Damit waren die 2 Jahre unserer Nordamerikareise zu Ende – 6 Wochen eher, als geplant aufgrund der Corona Krise. Es waren 2 tolle Jahre, wir hatten viel gesehen, viele Menschen kennen gelernt, einige neue Freunde gewonnen, mit denen wir hoffentlich noch lange im Kontakt bleiben werden.
Wir werden diese Reise immer in guter Erinnerung behalten und verlassen den Kontinent mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Allerdings fällt das weinende Auge etwas kleiner aus, weil die letzten Woche aufgrund der Situation nicht mehr viel Spaß machten.
Gern würde ich noch ein kleines Resümee über die Amerikaner ziehen, doch das kann ich mir sparen. Ich empfehle jedem, das Buch ‚AND GOOD IS‘ von John und Bettina Madison zu lesen. Dort ist trefflich (ganz leicht überspitzt) beschrieben, wie die Amerikaner sind – und wie wir sie zum Teil auch kennen gelernt haben.
Wir freuen uns aber auch darauf, wieder nach Hause zu kommen. Zuerst werden wir 2 Wochen Quarantäne überbrücken müssen, aber da wir schon wissen, dass uns einige Aufgaben erwarten, werden wir sicherlich keine Langeweile mehr haben.
Aber in einem sind wir uns einig → solch eine Langzeitreise werden wir nicht mehr machen. Seit 1.4.2015 sind wir unterwegs, nur zweimal unterbrochen für je 6 Monate in den Winterhalbjahren 2016/17 und 2017/18. Wir sind etwas reisemüde geworden. Reisen ist nicht zu verwechseln mit Urlaub, es ist teilweise anstrengend, manchmal nervig, insbesondere dann, wenn man keinen vernünftigen Schlafplatz findet.
Wir werden weiterhin reisen, aber definitiv nicht mehr über so lange Zeiträume. Auch in Europa gibt es noch viele Ecken, die wir nicht kennen. Gern würde ich noch einmal in die Mongolei reisen – es war mein/unser Traumland. Auch in Russland gibt es noch diverse Ecken, die wir sehen wollen, so z.B. eine Strecke an der Wolga entlang.
Ebemso steht Namibia noch auf dem Plan, doch das werden wir nicht mit Oskar machen. Es ist dort zu gefährlich, dass er dann als Raubtierfutter enden könnte. Hinzu kommt, dass in vielen Natioanalparks Namibias Hunde nicht zugelassen sind.
Apropo Hund: Durch Oskar haben wir in Nordamerika, genauso wie auf den anderen Strecken, viele Kontakte knüpfen können und haben es bisher nie bereut, ihn dabei gehabt zu haben. Doch wo Licht ist, da gibt es auch Schatten: Häufig gab es aufgrund des Tieres auch Ein-schränkungen. Und manches Mal mussten wir auf Besichtigungen und Unternehmungen verzichten, weil wir ihn nicht über Stunden (insbesondere bei Hitze) im Auto lassen konnten. Ebenso wurde es schwierig, einen Rückflug nach Deutschland zu bekommen, da nicht jede Fluggesellschaft noch Hunde im Gepäckraum mitnahm bzw. wir einen Direktflug benötigten. Doch diese Nachteile nahmen (und nehmen) wir gern in Kauf, da wir mit Oskar sehr viel Spaß haben und die Nachteile durch die vielen Vorteil wieder aufgehoben werden.
Wir grüßen auf diesem Wege alle Leser unseres Blogs:
Peter und Brigitte
30.04.2020, ein Nachtrag:
Seit heute weiß ich, dass der Condor-Flug am 02.06. ab Halifax definitiv NICHT stattfinden wird. Deshalb sind wir im Nachhinein froh, dass wir umgebucht und die Reise vorzeitig abgebrochen haben.
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Bernd (Donnerstag, 30 April 2020 00:19)
Herzlich Willkommen zu Hause in Deutschland. Die Bilder und die Natur sprechen für sich und aus Erfahrung wissen wir selbst, dass Mann und Frau vom Reisen mal Urlaub machen muss.
Gewöhnt Euch gut ein und bleibt gesund,
Bernd
Marion & Peter (Donnerstag, 30 April 2020 01:43)
Herbst 2018, da werden Erinnerungen wach. BRP hat uns ebenfalls sehr gut gefallen.
Schön, dass ihr drei wieder gesund und munter zuhause angekommen seid.
Hermann & Gisela Klause (Montag, 04 Mai 2020 23:24)
Hallo Ihr Drei.....
dann freuen wir uns für Euch mit, das Ihr wieder Gesund und Munter zu Hause angekommen seid. Wir hatten beschlossen die Corana Zeit in Baja California abzusitzen und haben dies bis Dato auch nicht bereut, wir sind seit ende März in La Paz
auf dem sehr schönem Campground Marantha mit großem Pool der bei der nun
steigenden Temperatur sehr gut tut. Unsere Schiffsreise ab Halifax haben wir auf den
26.Aug.2020 verschoben, wurde auch schon bestätigt, allerdings nun nach Hamburg
im Juni wären wir in Liverpool wieder von Bord gegangen und nach Schottland hoch,
doch dies haben wir nun leider ändern müssen, Dank Corona (:
Ansonsten geht es uns gut und wir haben hier absolut keine Probleme es fehlt halt nur wieder das freie Fahren, aber dies wird wahrscheinlich ab Juni wieder möglich sein, wir werden sehen. Ihr könnt uns ja in unserem LinerTreff.com Forum
https://linertreff.com/board/thread/1176-nordamerika-2018-2019-2020/?pageNo=9
verfolgen, für Russland können wir ebenfalls nur Positives sagen wir waren 2013 dort
das letzte mal, gerade die Wolga runter bis zum schwarzem Meer ist sehr zu
empfehlen, nun, dann macht es gut und man sieht sich vielleicht irgendwo, irgendwann, in dem Sinne liebe Grüße und passt auf Euch auf
Hermann und Gisela